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Die Waffen nieder!

Wenn man eine Aufgabe erstmal in Angriff genommen hat, ist sie auch schon zur Hälfte erledigt. Allerdings muss man nicht immer an vorderster Front kämpfen. Auch sollte man besser nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen oder andere schwere Geschütze auffahren. Vor allem ist es wenig ratsam, zu früh sein Pulver zu verballern. Aber wenn man sein Handwerk von der Pike auf gelernt hat, stehen die Chancen gut, dass man nicht ins Hintertreffen gelangt. Sollte einem im Eifer des Gefechts doch mal ein Fehler unterlaufen, findet sich sicherlich ein Mitstreiter oder eine Mitstreiterin, die für einen die Fahne hochhält. Und wenn die Schlacht dann schließlich geschlagen ist, kann man bei einer Rüstzeit  neue Kräfte tanken…

Befinden wir uns eigentlich auf dem Kasernenhof? Oder auf dem Schlachtfeld? Wenn man hört, wie wir reden, könnte man das meinen. Still und unheimlich hat sich das Militär in unser aller Leben eingeschlichen. Und wir merken es nicht einmal. Meistens jedenfalls.
Dabei haben wir doch unsere preußisch-soldatische Vergangenheit längst abgelegt. Was übrigens als großer Segen und herausragender zivilisatorischer Fortschritt zu betrachten ist. Wäre es dann nicht endlich an der Zeit, die Waffen zu strecken, nach biblischem Muster Schwerter zu Pflugscharen umzuschmieden und auch die Wortgefechte zu unterlassen?
Das hilft zwar nicht gegen die echten Kriege. Leider. Aber es wäre ein Zeichen. Vielleicht auch gegenüber einem gewissen amerikanischen Präsidenten, der vor dem Mega-Waffendeal mit Saudi-Arabien ungeniert von „schöner militärischer Ausrüstung“ sprach. Schön finde ich daran jedenfalls nichts.