Was war es schwierig, flüssige Gewürze aufzutreiben. Ich kann mich noch gut erinnern, wie wir in etlichen Geschäften danach fragten und ein ungläubiges Kopfschütteln ernteten. Es gab sie einfach nicht.
Dabei waren diese Gewürze unabdingbar für unsere geplante Weihnachtspute. Warum?
Dazu muss ich etwas ausholen. In den 70er Jahren waren die Köche im Fernsehen überschaubar. Es gab eigentlich nur Max Inzinger. Der hatte in einer Sendung eine Bratenspritze vorgestellt. Mit einer langen Kanüle konnte man damit flüssige Gewürzmischungen tief in das Fleisch spritzen und so den Braten von innen würzen.
Mein Vater war davon so begeistert, dass wir das Ding bestellten. Es kam im schicken Design der 70er Jahre und einigen Rezepten mit Mischungsvorschlägen. Und da sind wir nun, in den Geschäften im vorweihnachtlichen Rummel, auf der Suche nach flüssigen Gewürzen. Denn normale Gewürze hätten die Spritze nur verstopft.
Wo wir fündig wurden, vermag ich nach all den Jahren nicht mehr zu sagen. Aber viele Jahre lang würzte mein Vater mit Begeisterung die weihnachtliche Pute. Die reichte meistens über die Feiertage hinaus und schmeckte immer bestens – dank Max Inzinger. Elke Stricker
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Die Mischung macht‘s
