Diskutiert wird heute: Verändern die modernen Medien das Verhalten von Menschen? Welche Bedeutung haben die elektronischen Medien für die Zukunft der Gesellschaft?
Von Thomas Dörken-Kucharz
Mit Telefon, Radio und Fernsehen fing es an, dann kam der Computer hinzu und revolutionierte in fast allen Bereichen die Arbeitswelt. Mit dem Aufkommen der Personal Computer (PC) und des Internets änderte sich auch das Freizeitverhalten. Der Navigator im Auto macht Kartenlesen überflüssig. Ob Fotografieren, Einkaufen, Spielen, Nachschlagen oder Kommunizieren, die fortschreitende Digitalisierung macht vor keinem Lebensbereich Halt. Ein Ende dieser Entwicklung ist nicht abzusehen, im Gegenteil: Sie nimmt ständig an Geschwindigkeit zu. Immer mehr Aufgaben erledigen Computer oder von ihnen gesteuerte Maschinen präziser und schneller als Menschen. Durch die sozialen Netzwerke, Tablet-PCs und Smartphones ist ein Großteil der Menschen ständig online und vernetzt. Keine Frage: Die modernen Medien verändern das Verhalten der Menschen enorm. Die durchschnittliche Mediennutzung steigt stetig an. 2012 verbrachten die Menschen zwischen 14 und 49 Jahren hierzulande fast zehn Stunden täglich mit medialen Inhalten. Zwei Beispiele: Wenn er früher als Kind, so erzählt Christian Schröter von Spiegel Online, seinen Vater in dessen Arbeitszimmer aufsuchte, dann war es dort ganz still. Nur die Schreibmaschine klapperte unregelmäßig. Sein Vater saß am Schreibtisch und tippte im Adler-Suchsystem. Nach einer Weile blickte sein Vater auf, sah den Jungen in der Tür stehen und fragte: „Was ist denn? Siehst Du nicht, ich bin beschäftigt.“ Wenn er selbst heute das Zimmer seines jugendlichen Sohnes aufsucht, trifft er ihn meist vor dem PC sitzend an. Sein Sohn spielt online, chattet oder postet auf Facebook, nebenbei telefoniert er noch. Außerdem dudelt das Radio. Und wenn er ihn fragt: „Was machst du?“, erhält er zur Antwort: „Nichts!“
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