Jugendoffiziere, auch Referenten für Sicherheitspolitik genannt, sind speziell ausgebildete Soldatinnen und Soldaten, die den Auftrag haben, über die Arbeit der Bundeswehr zu informieren. Ziel ist es, jungen Menschen ein Verständnis für die Rolle der Bundeswehr, internationale Sicherheit und außenpolitische Zusammenhänge zu vermitteln. Sie treten vor allem in Schulen, Universitäten und Jugendorganisationen auf, wo sie Unterrichtsstunden gestalten und Diskussionen anbieten.
Eingeführt wurden die Jugendoffiziere im Jahr 1958, um die Akzeptanz für die Wiederbewaffnung Deutschlands nach dem Nato-Beitritt der Bundesrepublik zu fördern. Das Werben um Nachwuchskräfte steht nach Angaben der Bundeswehr dabei nicht im Fokus. Vielmehr sollen sich die Jugendoffiziere in die demokratische Willensbildung einbringen und auch mit Kritik auseinandersetzen. Eine mehrjährige Ausbildung inklusive Hochschulstudium bereiten die Jugendoffiziere auf ihre Rolle vor.
Acht Bundesländer haben bisher Kooperationsvereinbarungen für die Zusammenarbeit von Bundeswehr und Schulen geschlossen. Niedersachsen und Bremen gehören nicht dazu. Dennoch ist der Besuch von Jugendoffizieren in Schulen auch dort bewährte Praxis. Seit 2022 hat sich die Zahl der Auftritte in niedersächsischen Schulen auf etwa 500 im Jahr verdoppelt, wie Zahlen des Kultusministeriums zeigen.
Einer der größten Kritiker der Besuche von Jugendoffizieren in Schulen ist die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Sie fordert, den Einfluss der Bundeswehr an Schulen zurückdrängen und Friedensinitiativen die gleichen Möglichkeiten wie der Bundeswehr einzuräumen, ihre Konzepte zu erläutern.