Die historische Raiffeisenstraße verbindet Friedrich Wilhelm Raiffeisens Geburtsort Hamm an der Sieg mit seiner letzten Wirkungsstätte, dem Neuwieder Stadtteil Heddesdorf. Den Bau der Straße hatte Raiffeisen selbst während seiner Amtszeiten als Bürgermeister in Weyerbusch, Flammersfeld und Heddesdorf vorangetrieben, um der ländlichen Bevölkerung den Vertrieb ihrer Waren zu ermöglichen. Ein zweiter Verkehrsweg führt von Flammersfeld aus in westlicher Richtung bis nach Bad Honnef.
Bei der Fahrt über die historische Raiffeisenstraße lässt sich der Werdegang des Genossenschaftsgründers nachvollziehen. Erste Station ist Raiffeisens Geburtshaus in Hamm. In dem kleinen Fachwerkhaus gewährt eine Ausstellung mit vielen Exponaten aus dem 19. Jahrhundert Einblick in Leben und Werk Raiffeisens. Das Museum wird derzeit renoviert und ist voraussichtlich ab Herbst wieder zu besichtigen.
Raiffeisens erste Station als Bürgermeister war Weyerbusch. Im Ortszentrum erinnern eine Skulptur und ein Raiffeisen-Begegnungszentrum an den Genossenschaftsgründer. Das Begegnungszentrum umfasst neben dem alten Bürgermeisterhaus ein Seminarzentrum der Westerwald Bank. Besichtigt werden kann die frühere Wirkungsstätte Raiffeisens nicht. Möglich ist aber ein Rundblick über das „Raiffeisenland“. Vom 35 Meter hohen Raiffeisenturm im Nachbarort Heupelzen kann man bis hin zur Montabaurer Höhe oder zum Siebengebirge sehen.
Einen Einblick in Raiffeisens Arbeitsbedingungen bietet das 230 Jahre alte Raiffeisenhaus in Flammersfeld, seiner zweiten Station als Bürgermeister. Das Haus, in dem Raiffeisen von 1848 bis 1852 lebte, öffnet zu unregelmäßigen Zeiten. Die Besichtigungszeiten werden auf der Internetseite (www.raiffeisenhaus-flammersfeld.de) bekanntgegeben.
Letzte Station ist der Neuwieder Stadtteil Heddesdorf, wo Raiffeisen unter anderem die Gründung der Volksbibliotheken vorantrieb. Hier erinnert ein Denkmal an ihn. Auf dem Friedhof von Heddesdorf ist Raiffeisen auch begraben. epd
Artikel teilen: