Von Alexandra Wolff
Eigentlich sind es noch fast 200 Kilometer bis zur Ostseeküste. Doch in der Hansestadt Havelberg riecht es genauso wie auf Rügen kurz nach einem Sturm, wenn der Tang am Strand vermodert. Hier sind die übergetretenen Ufer der Havel Schuld an dem Geruch. Havelberg liegt zwar – wie der Name schon sagt – an der Havel, aber eben auch auf einem Berg. Von tiefer liegenden Ortsteilen abgesehen, wurde Havelberg also von gravierenden Schäden durch das Hochwasser verschont, dennoch haben die knapp 7000 Einwohner mit den Folgen zu kämpfen – und damit ist nicht nur der Geruch gemeint.
Seit 1750 tauschen und kaufen auf dem Havelberger Pferdemarkt jeden Herbst Reitfreunde die edlen Tiere. Mit seinen Fahrgeschäften und Imbissbuden erinnert der Pferdemarkt eher an einen Jahrmarkt. Im vergangenen Jahr kamen laut Veranstalter über 200000 Besucher. “In diesem Jahr sind die Wiesen überflutet und die größte Veranstaltung der Stadt kann nicht stattfinden”, erklärt Pfarrer Frank Städler. “Und nicht nur das. Auch unser 13. Havelberger Domfest musste im Juni ausfallen.” Wie bei einem Mittelaltermarkt hätten die Havelberger dann wieder altes Handwerk und den damaligen Handel gezeigt, und es wären Musiker mit Sackpfeifen, Schalmeien und Tröten aufgetreten.
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