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Die Bibel lesen

Woche vom 24. bis 30. Juli Sonntag: Psalm 119, 25-32 Montag: Markus 4, 26-29 Dienstag: Markus 4, 30-34 Mittwoch: Markus 4, 35-41 Donnerstag: Markus 5, 1-20 Freitag: Markus 5, 21-34 Samstag: Markus 5, 35-43

Die Wendungen „Das Reich Gottes“ und „Das Reich der Himmel“(bei Matthäus zum Beispiel in 3,2 und anderen) sind praktisch gleichbedeutend, da Juden den Begriff Gott – dem zweiten Gebot gemäß – lieber umschreiben. Gottes Königsherrschaft ist zwar noch immer auf die Zukunft gerichtete Verheißung, aber doch auch schon jetzt Wirklichkeit, wie es Johannes der Täufer begriffen hat (Markus 1,15) und wie es im Zusammenhang der Passions- und Ostergeschichten immer wieder durchscheint: Man muss glauben, um das sehen zu können. Und um dieses „Sehenkönnen“ geht es. Es wird auch in Zukunft viele geben, die das Offenbare zwar mit den Augen wahrnehmen, es aber nicht verstehen beziehungsweise annehmen. Das Besondere dieser Gleichnisse besteht ferner darin, dass sie Situationen schildern, in denen jeder andere Mensch genauso handeln würde. Das Reich Gottes braucht keine heroischen Ausnahmegestalten, die extreme Leistungen vollbringen, sondern Menschen, die schlicht menschlich als Geschöpfe Gottes handeln. Die Erwartung für die Nachfolge Jesu lautet ganz einfach: Tut das, was eigentlich für alle Menschen selbstverständlich und vernünftig sein sollte!
Die Stillung des Sturmes kann nachvollziehen, wer einmal die plötzlichen Fallwinde am See Genezareth miterlebt hat. Diese kurze Szene hat im Laufe der Zeit eine große Bekanntheit erhalten, nicht nur bei Seeleuten, sondern auch bei anderen, die ihre Lebenssituation mit diesem stürmischen Meer verglichen und nach dem riefen, dem die wirbelnden Kräfte dieser Welt gehorchen.
Die Geschichte bei den Gerasenern liest sich heute sehr merkwürdig, einmal weil wir uns in diese Welt der Dämonen und unreinen Geister nur schwer hineinversetzen können. Wir erklären die Besessenheiten des Menschen und seine Anfälle und Anfälligkeiten anders. Zum anderen halten es etliche Ausleger für möglich, dass die panische Flucht der Schweine gar nicht ursächlich mit dem Wirken Jesu zusammenhing, sondern später von Leuten zusammengefügt wurde, die sich über parallele Ereignisse in ihrem damaligen Vorstellungsbild diese innere Verbindung ausmalten.
Die Geschichten „Talitha kumi, Mädchen/junge Frau, stehe auf!“ und die von der Frau, die gesund wurde, nachdem sie das Gewand Jesu berührt hatte, gehören ebenfalls zu den bekannten, aber auch nicht einfachen biblischen Geschichten. Der Schlüsselsatz lautet: Dein Glaube hat dich gesund gemacht!