Sonntag: Psalm 21
Montag: Lukas 17, 1-10
Dienstag: Lukas 17, 11-19
Mittwoch: Lukas 17, 20-37
Donnerstag: Lukas 18, 1-8
Freitag: Lukas 18, 9-17
Samstag: Lukas 18, 18-30
Welches Verhalten gefällt Gott? Auf die Haltung seiner Menschen kommt es ihm an! Auffällig ist, dass sich diese Einsicht neben konkreten Handlungsanweisungen wie ein roter Faden durch den Leseabschnitt zieht. Zunächst wird das Verhalten des Samariters aus der Gruppe der zehn Aussätzigen positiv hervorgehoben (17,11-19). Er ist der Einzige, der nicht nur seine Heilung erbittet, sondern Gott anschließend für seine Gesundung dankt und ihn ehrt.
Der Samariter legt sich zu diesem Zwecke Jesu zu Füßen. Ausgerechnet er, der Fremde, erkennt als Einziger die göttliche Autorität Jesu an. Erstaunlich! Jesus fragt sich: Was ist mit den anderen neun?
In der Schilderung des Gebets eines Pharisäers und eines Zöllners (9-14) werden zwei unterschiedliche Gebetshaltungen kontrastiert. Während sich der Pharisäer selbstgerecht über andere erhebt, nimmt der Zöllner eine demütige Gebetshaltung ein. Die Auseinandersetzungen zwischen „Pharisäern“ und „Zöllnern“ dienen im Verlauf des Lukasevangeliums dazu, den Heilsplan Jesu zu verdeutlichen: Wer sich von Gott abgewendet hat, wird zur Umkehr bewegt (5,32), Erniedrigte werden aufgerichtet (18,14).
Eine Umkehr ist jederzeit möglich – und zwar dann, wenn Menschen sich ihre Abgewandtheit bewusst machen und Gott von ganzem Herzen darum bitten, sich ihnen zuzuwenden. Wer sich hingegen selbst erhöht, bewirkt genau das Gegenteil von dem, was er oder sie erhofft. Die Darstellungen des Lukas ermöglichen es, grundverschiedenen Verhaltenstypen zu erkennen und mit der eigenen Haltung abzugleichen. Halte ich mich für integer und blicke auf andere herab, so wie der beschriebene Pharisäer? Oder bin ich mir meiner Irrtümer bewusst – und kann dies vor Gott zum Ausdruck bringen?
Bemerkenswert ist die Szene, in der Jesus ausdrücklich die Kinder zu sich einlädt. Jesus betont hier die Haltung von Kindern als besonders erstrebenswert (18,15-17). Das Königreich Gottes empfangen jene, die es annehmen wie ein Kind. Was aber zeichnet Kinder aus, dass ausgerechnet sie hier als Vorbild genannt sind?
Ist es etwa ihre Angewiesenheit auf Schutz? Ist es ihr unerschütterliches Vertrauen und ihre Fähigkeit, Dinge einfach anzunehmen? Was genau ist diese erstrebenswerte Haltung und wie kann es gelingen, diese einzunehmen? Um diesem Geheimnis auf die Spur zu kommen, sind wir ermuntert, unserem inneren Kind aufmerksam zu lauschen. Wie erfrischend!
• Helena Malsy, 49, ist Theologiestudentin und wissenschaftliche Hilfskraft an der Professur für Neues Testament und Geschichte der Alten Kirche an der Goethe Universität in Frankfurt am Main.