Sonntag: Psalm 32
Montag: Hebräer 13, 1-8
Dienstag: Hebräer 13, 9-14
Mittwoch: Hebräer 13, 15-25
Donnerstag: Lukas 12, 1-12
Freitag: Lukas 12, 13-21
Samstag: Lukas 12, 22-34
Im 13. Kapitel des Hebräerbriefes erfahren wir mehr über die soziale Situation der Gemeinde, an die er gerichtet ist. Einige Christinnen und Christen befinden sich aufgrund ihres Glaubens in Gefangenschaft, andere wurden misshandelt. Die schon gestorbenen Gemeindeleiter haben an ihrem Glauben bis zum Schluss festgehalten und sind so zu Vorbildern geworden. Der Weg dieser Gemeinde ist der Weg in die Leidensnachfolge Jesu Christi(13). Jetzt verstehen wir, warum die Predigt, die der Hebräerbrief eigentlich ist, rhythmisch wechselt zwischen theologischer Ermutigung und sorgenvoller Ermahnung. Der Verfasser verfolgt ein seelsorgliches Anliegen. Sein Ziel ist es, dass die Leserinnen und Leser trotz ihrer bedrängten und angefochtenen Situation (3,12) am Glauben festhalten, gestärkt, getröstet und ermutigt werden.
Wie sollen die Menschen in der Gemeinde miteinander umgehen? Besonders die geschwisterliche Liebe (1) steht an erster Stelle. Dazu kommen die Gastfreundschaft und die Solidarität mit den Leidenden. Die Ehe hat weiter einen hohen Stellenwert und auch die wirtschaftliche Genügsamkeit, wie schon in den Zehn Geboten. Geldgier und christlicher Glaube schließen sich gegenseitig aus. Denn nicht das Geld, sondern allein Gott ist vertrauenswürdig (5). Auf Essensvorschriften möge man verzichten, sie führen zu nichts. Und da Jesus Christus ein für alle Mal (7,27) für die Glaubenden den Weg zu Gott freigemacht hat, braucht es keine Tieropfer mehr. Das passende Opfer besteht nun darin, Gott zu loben und Hab und Gut zu teilen (16).
Die prägnante Aussage „Jesus Christus gestern, heute und derselbe auch in Ewigkeit“ (8) fasst die Theologie der Predigt in einem Satz zusammen. Christus gehört von Ewigkeit her zu Gott und hat schon bei der Schöpfung mitgewirkt (1,2). Als wahrer Hoherpriester hat er durch seine Selbsthingabe die Welt erlöst, wer „heute“ (3,13) an ihn glaubt, wird gerettet. Er kommt ein zweites Mal auf die Erde (9,28) und führt alle, die an ihn glauben, in die himmlische Heimat (10,19). Der Autor bittet am Schluss die Gemeinde darum, für ihn zu beten. Gleichermaßen bittet auch er den „Gott des Friedens“, die Gemeinde mit allem auszurüsten was sie braucht. Das „Amen“ beschließt die Predigt.
Nun folgt ein kurzer Brief mit einem aufmunternden Nachtrag. Timotheus wurde aus dem Gefängnis freigelassen und der Briefschreiber möchte die Gemeinden mit ihm zusammen besuchen. Auch grüßen „die aus Italien“ (24). Wobei unklar ist, ob es sich um Christinnen und Christen handelt, die früher in Italien gelebt haben, oder ob der Brief aus Italien stammt.