Sonntag: Psalm 104
Montag: Hebräer 11, 1-7
Dienstag: Hebräer 11, 8-22
Mittwoch: Hebräer 11, 23-31
Donnerstag: Hebräer 11, 32-40
Freitag: Hebräer 12, 1-17
Samstag: Hebräer 12, 18-29
Im 11. Kapitel ruft der Hebräerbrief eine lange Reihe von Zeuginnen und Zeugen auf, die im lebendigen Glauben an den Gott Israels gelebt haben. Dazu gehören nicht nur die Stammväter Abraham, Isaak und Jakob und die Mütter Sara, Jochebed und Rahab. Auch Mose wird als Empfänger der Tora hervorgehoben, der auf den kurzfristigen Vorteil verzichtete am ägyptischen Hof zu leben (11,25).
Von vielen weiteren Glaubenszeugen wird erzählt, die siegreich und leidend an Gott festgehalten haben bis ins 1. Jahrhundert vor Christus hinein. Auch die Urväter der ganzen Menschheit werden genannt: Abel, Henoch und Noah. Sie alle, als die Gerechten (11,4.7), die Gott wohlgefielen, gehören zu denen, die gerettet werden (12,22) und auf den Tag der Heilsvollendung warten (11,40). Sie alle haben auf Gottes Wort geduldig vertraut, aber das Heil zu ihren Lebzeiten noch nicht erlangt (11,13).
Anhand dieser Vorbilder wird erläutert, was Glauben (griechisch: pistis) bedeutet: Es ist der Glaube an den Gott Israels (11,6) und das Festhalten an dem, was er verheißen hat (11,1). Dazu gehört die Erkenntnis, dass es außer der sichtbaren Welt noch eine unsichtbare gibt (12,27).
Den Weg in dieses himmlische Vaterland (11,16) hat Jesus Christus durch sein Selbstopfer endgültig freigemacht. Für alle Glaubenden hat er das ewige Leben in der Gemeinschaft mit Gott erwirkt (10,19.20). Hier ist grundlegend festzuhalten, dass für den Hebräerbrief die Trennlinie des Heils nicht zwischen Juden und Christen gezogen wird. Die Trennlinie liegt zwischen denen, die an Gottes Verheißung geduldig festgehalten haben und denen, die sie aufgegeben haben.
Im 12. Kapitel werden die Leserinnen und Leser aufgefordert, auf Christus zu blicken. Er gab die himmlische Herrlichkeit preis und nahm die Schmach der Erniedrigung auf sich, um alle Glaubenden von der Sünde zu erlösen. Er wusste um die Freude, die auf ihn wartet, wenn er im Heiligtum Gottes angekommen ist (12,2). Sein Vorbild soll für den bevorstehenden Glaubenskampf Mut machen.
Auch dass die Glaubenden von Gott schon als „Töchter und Söhne“ anerkannt sind, soll ihnen Kraft geben. Erlittenes Leid kann dann ein vorübergehendes pädagogisches Mittel des Vaters sein (12,4-11).
Hier zeigt sich der Sinn der ermahnenden Worte, die vor allem dabei helfen wollen, im Glauben durchzuhalten und die Hoffnung zu bewahren. Denn das Durchhalten lohnt sich auf jeden Fall. Die Lebenden und die Verstorbenen bilden eine Heilsgemeinschaft, die auf das gemeinsame Freudenfest am Zion zugeht, das der Hebräer eindrucksvoll vor Augen malt (12,23).