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Die Bibel lesen

Woche vom 27. Juni bis 3. Juli

Sonntag:    Psalm 5
Montag:    Apostelgeschichte 13,44-52
Dienstag:    Apostelgeschichte 14,1-20a
Mittwoch:    Apostelgeschichte 14,20b-28
Donnerstag:    Apostelgeschichte 15,1-12
Freitag:    Apostelgeschichte 15,13-35
Samstag:    Apostelgeschichte 15,36–16,5

Wieder berichtet die Apostelgeschichte, dass die Mission unter Nichtjuden nur wegen deren Ablehnung durch die Juden erfolgt sei. Allerdings taucht auch die alttestamentliche Verheißung auf, dass der Knecht Gottes „Licht der Heiden“ sei, also das Evangelium auch außerhalb des Judentums verbreitet werden müsse. Die Nichtjuden, die gläubig werden, werden sogar als von Gott „zum Heil vorherbestimmt“ bezeichnet. Als auch in Antiochia Verfolgung droht, schütteln die Jünger den Staub von den Füßen und ziehen weiter: ganz so, wie es Jesus im Fall von Ablehnung empfohlen hatte (Markus 6,12).

Auch in Konia kommt es zu Auseinandersetzungen, so dass sich Paulus und Barnabas nach Lystra begeben. Die Heilung eines Gelähmten bringt ihnen die Verehrung als antike Gottheiten ein – das weisen sie ab und formulieren stattdessen Vorstufen eines universalen Schöpfungsglaubens an den einen Gott. Eine Steinigung ist die Folge, die Paulus aber überlebt. Sie kehren zurück an ihre vorherigen Wirkungsorte. Dort begleiten sie den Aufbau der jungen Gemeinden und errichten erste Strukturen und Ämter. Ganz im Sinne der Paulusbriefe werden Bedrängnisse als Teil der Nachfolge des Gekreuzigten eingeordnet.

Kapitel 15 berichtet von der ersten gesamtkirchlichen Leitungsentscheidung durch eine einberufene Versammlung, das Apostelkonzil. Es gibt unterschiedliche Auffassungen darüber, welche Verpflichtungen aus der Tradition des Judentums auch die Nichtjuden einhalten müssen, die zum Glauben gekommen sind. Einige verlangen das Bundeszeichen der Beschneidung und damit den Übertritt in die religiöse Volksgemeinschaft des Judentums. Eine Art Ämtersynode, zusammengesetzt aus den Aposteln und den eingesetzten „Ältesten“ streitet und fasst dann einen Beschluss.

Es ist ein Kompromiss. Da der Empfang des Heiligen Geistes ohne Beschneidung auch Nichtjuden erfüllte, wie Petrus erneut versicherte, wird auf die Verpflichtung zur Beschneidung verzichtet. Der Glaube an Christus und der Empfang des Heiligen Geistes sind entscheidend für die Zugehörigkeit. Nach langen Debatten wird lediglich der Verzicht auf Götzenopferfleisch, auf Blut, auf nicht geschächtetes Fleisch sowie auf Prostitution von den Nichtjuden verlangt. Damit wird der Weg in eine eigene Glaubensgemeinschaft außerhalb des Judentums immer folgerichtiger.

Der Beschluss wird in den Gemeinden aus einem Brief verlesen. Nach einem Disput ziehen Paulus mit Silas und Barnabas mit Markus getrennt in die Gemeinden, um sie zu bestärken. Schließlich lesen wir von Timotheus. Paulus wählt ihn als Mitarbeiter und lässt ihn beschneiden.