Sonntag: Apostelgeschichte 2, 37-41
Montag: Apostelgeschichte 2, 42-47
Dienstag: Apostelgeschichte 3, 1-10
Mittwoch: Apostelgeschichte 3, 11-16
Donnerstag: Apostelgeschichte 3, 17-26
Freitag: Apostelgeschichte 4, 1-12
Samstag: Apostelgeschichte 4, 13-22
Was für ein beeindruckendes Echo auf die Predigt des Petrus! Die Menschen reagieren auf den Vorwurf, dass sie Jesus gekreuzigt haben und wollen nun das Richtige tun. Petrus lädt sie, wie Johannes, ein zur Taufe, die Sündenvergebung und Geistverleihung bewirken wird.
Viele schließen sich der jungen Jerusalemer Gemeinde an. Ihr Zusammenleben wird bestimmt durch die Verkündigung der Apostel, sie sind „Tradenten des jesuanischen Lehrhauses“; durch Gemeinschaft und Gebet; durch die Mahlfeier. Sie kommen zusammen im Tempel und in Privathäusern und leben ihre Gemeinschaft auch materiell. Im Bedarfsfall gibt es Geld oder wird zur Abhilfe von Nöten etwas verkauft. Das spricht sich herum und kommt in der Umgebung gut an!
Dann eine Heilungsgeschichte, zu der offensichtlich auch die Apostel bevollmächtigt sind. Ein Bettler sitzt vorm Tempel. Wunderbar die Antwort von Petrus und Johannes, dass sie geben, was sie haben, auch wenn es kein Geld ist. Wieder nutzt Petrus die Gelegenheit zur Verkündigung. Wieder erinnert er an Jesu Verurteilung und an seine Auferweckung. Was sie, die Apostel, zu tun vermögen ist seine Kraft.
Diesmal einfühlsam verstehend, dass die Hörer es nicht besser wussten, spricht Petrus davon, dass in dem Schicksal Jesu sich Gottes Heilsplan vollzog. Wieder ordnet er das Leiden Jesu ein in die jüdisch/davidische Heilsgeschichte. Die Israeliten sind von Gott zum Segen bestimmt und als erste eingeladen, sich nun in dieser Tradition von Jesus segnen zu lassen. Dem Vorwurf, etwa von Lapide, dass hier eine Konversionsforderung (Einladung, den Glauben zu wechseln) liege, ist zu erwidern, dass diese Einladung als innerjüdische Debatte erfolgte.
Nicht bei allen stoßen die Ereignisse auf Zustimmung. Vor allem nicht beim Establishment der Religion. Petrus und Johannes werden verhört. Wunderheilungen stehen im Verdacht, im Zusammenwirken mit satanischen Mächten zu erfolgen. Petrus verweist aber auf den Auferstandenen, der letztlich das Heilungswunder bewirkt hat. Eine Auferstehungshoffnung wird damals nicht von allen im Judentum geteilt.
Die Rede des Petrus gipfelt im Bild von Jesus als Eckstein, durch den allein Heil und Seligkeit kommt. Anders als bei Paulus (siehe Römer 9-11) wird hier ein ausschließlicher Heilsanspruch der Christusanhänger formuliert.
Zwar beeindruckt das Auftreten dieser „einfachen“ Leute. Ein rechtlicher und vor dem Volk zu rechtfertigender Verstoß ist nicht festzumachen. So bleibt es bei der Ermahnung, nicht mehr von Jesus zu reden. Schon hier erwidern die beiden Jünger, dass sie Gott mehr als den Menschen gehorchen müssen.