Der Besuch des Papstes in Luxemburg und Belgien dauert zwar nur vier Tage, doch verlangt er Franziskus aufgrund der schwierigen Themen einiges ab. Da tut ein Bad in der Menge gut – auch wenn es von oben feucht wird.
Die Bürger im flämischen Löwen (Leuven) haben den Papst nicht allein im Regen stehen lassen. Nach dem Besuch von Franziskus in der dortigen Katholischen Universität säumten laut Vatikanangaben etwa 5.000 Menschen die Straßen – trotz kühlen Schauerwetters. Der Papst fuhr im offenen weißen Elektromobil, geschützt von einem großen Regenschirm, über den “Grote Markt”. Unter den Fanfarenklängen von “Oh when the Saints” und “Bella Ciao” winkten und jubelten ihm die Bürger hinter den Straßensperren zu, reichten Briefe, Geschenke und Babys hinüber. Der Papst segnete die Kleinen oder steckte ihnen Süßigkeiten zu.
Zuvor hatte das Kirchenoberhaupt im Rahmen seines bis Sonntag dauernden Besuchs Belgiens König Philippe, Premierminister Alexander De Croo und Uni-Rektor Luc Sels getroffen. Alle fanden deutliche Worte zu Verfehlungen der Kirche wie sexueller Missbrauch und Zwangsadoptionen von Kindern unverheirateter Mütter. Das anschließende etwas feuchte “Bad in der Menge” genoss der 87-Jährige sichtlich. Am späteren Abend hatte der Papst noch eine zweistündige Begegnung mit 17 Betroffenen sexualisierter Gewalt durch belgische Geistliche.