Die Diakonie in Berlin und Brandenburg hat von der Politik mehr Angebote gegen die Vereinsamung älterer Menschen gefordert. Die Länder müssten ihre Verantwortung für die Quartiersarbeit, die digitale Teilhabe und für eine barrierefreie Infrastruktur ernst nehmen, erklärte die Direktorin des Diakonischen Werkes Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Ursula Schoen, am Dienstag zum Tag der älteren Menschen am 1. Oktober. Dazu gehörten auch bessere Rahmenbedingungen für die zahlreichen Ehrenamtlichen.
Schoen betonte, Einsamkeit entstehe dort, „wo Nähe und Begegnung fehlen – und sie ist für viele ältere Menschen kaum zu überwinden“. Besonders gefährdet seien alleinlebende, gesundheitlich eingeschränkte und sozial benachteiligte Seniorinnen und Senioren. Teilhabe im Alter sei ein Menschenrecht und müsse stärker abgesichert werden. Einsamkeit sei Ausdruck sozialer Ungleichheit.
Schoen forderte von den beiden Landesregierungen, innovative Modellprojekte in der Quartiersarbeit zur Hälfte zu finanzieren, die Pflegekassen müssten dann die andere Hälfte bezahlen: „Da steckt ein enormes Potenzial drin“, sagte Schoen. Zudem kritisierte sie, dass im Berliner Haushaltsentwurf die Mittel für eine notwendige Aufstockung für Besuchsdienste gestrichen worden seien.