Das Deutsche Tagebucharchiv (DTA) im südbadischen Emmendingen hat seit seiner Gründung vor 26 Jahren den bundesweit wohl größten Bestand von Tagebüchern und Briefsammlungen zusammengetragen. Erfasst sind aktuell 20.000 Tagebücher, 4.000 Erinnerungsdokumente und 3.700 Briefsammlungen. Das Archiv steht Interessierten und Wissenschaftlern offen. Eine umfassende Internetseite gibt einen Überblick über die Bestände. Die Benutzung ist kostenfrei.
Wer seine Schriftstücke erhalten und sie gleichzeitig der Wissenschaft öffnen will, schließt mit dem Archiv einen Vertrag. Dabei gehen die Dokumente als Schenkung an das Tagebucharchiv. Zum Archiv gehört ein kleines Museum zur Geschichte des Tagebuchschreibens.
Gründerin ist die Emmendinger Historikerin Frauke von Troschke, Träger ein gemeinnütziger Verein. Fast die gesamte Archivarbeit wird von Ehrenamtlichen übernommen. Derzeit engagieren sich bundesweit rund 100 Personen. Beispielsweise transkribieren sie schwer lesbare Schriften und unterstützen die Digitalisierung. Gut 20 Prozent aller Tagebücher sind digital abrufbar.
Das jahrelang nur durch Spenden und Mitgliedsbeiträge finanzierte Archiv erhält seit 2023 Fördermittel des Landes Baden-Württemberg – aktuell 100.000 Euro pro Jahr. Laut Vorständin Marlene Kayen decken die Mittel nicht die laufenden Kosten. Insbesondere nicht für Digitalisierung und eine Erweiterung der Sammlungsmagazine.