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Deutscher Akademischer Austauschdienst wird 100 Jahre alt

Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) feiert kommende Woche 100-jähriges Bestehen. Anlässlich des Gründungstags am 13. Januar 1925 hob DAAD-Präsident Joybrato Mukherjee die Relevanz des internationalen wissenschaftlichen Austauschs hervor. „Gerade in geopolitisch turbulenten Zeiten sind die durch die Arbeit des DAAD geknüpften wissenschaftlichen Netzwerke unverzichtbar“, sagte er.

Grenzüberschreitender akademischer Austausch sei wichtig, um Innovationen voranzutreiben und den Wohlstand zu sichern, etwa durch die Gewinnung internationaler Fachkräfte, erklärte Mukherjee. Zudem sei internationale wissenschaftliche Kooperation unerlässlich, um die großen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu bewältigen.

In den 1920er Jahren war der Heidelberger Student Carl Joachim Friedrich in die USA gereist, um dort die ersten 13 Stipendien für deutsche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einzuwerben. Sein Ziel war es, auf diesem Weg die wissenschaftliche Isolierung Deutschlands zu überwinden. 1925 gründete er mit anderen Studierenden den Akademischen Austauschdienst in Heidelberg, später zog er nach Berlin. Nach der Machtergreifung 1933 passte sich der DAAD der nationalsozialistischen Ideologie an und wurde 1945 aufgelöst. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der DAAD 1950 in Bonn neu gegründet.

Heute fördert der DAAD als weltweit größte akademische Austauschorganisation jährlich rund 150.000 Studierende, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Stipendien oder in Projekten. Sein weltweites Netzwerk umfasst dabei knapp 60 Büros sowie rund 400 Lektorate und Dozenturen an Hochschulen auf allen Kontinenten. Seit seiner Gründung 1925 hat der Verein nach eigenen Angaben rund drei Millionen Studierende, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler weltweit gefördert.

Das Jubiläum soll am 6. Mai mit einem Festakt im Berliner Humboldt Forum gefeiert werden. Zahlreiche Veranstaltungen im In- und Ausland, darunter Treffen von ehemaligen und aktuellen Geförderten in Städten wie Heidelberg und New York, begleiten die Feierlichkeiten. Zudem hat das Bundesfinanzministerium dem DAAD zu Ehren eine Sonderbriefmarke herausgegeben.