Mehr Quantität, weniger Qualität – Die deutsche Fischerei hat zuletzt zwar mehr Fisch gefangen, aber vor allem preiswerteren Hering. Die Erlöse gingen deshalb runter. Im laufenden Jahr wird es sowieso anders aussehen.
Die deutschen Hochsee- und Küstenfischer haben im vergangenen Jahr deutlich mehr Fisch gefangen. Das sogenannte Anlandegewicht lag 2024 bei rund 162.500 Tonnen Fisch, etwa vier Prozent mehr als im Vorjahr, wie die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung in Bonn am Dienstag mitteilte. Hingegen sank der Erlös aus dem vergangenen Jahr im Vorjahresvergleich um über zwei Millionen Euro auf 179,6 Millionen Euro.
Dass die gefangene Menge gestiegen, der Erlös aber gesunken ist, liegt laut den Experten an der Zusammensetzung des Fangs. So seien deutlich mehr der preiswerteren Schwarmfische, insbesondere Heringe, gefangen worden. Heringe machten demnach im vergangenen Jahr über 37 Prozent der gefangenen Fische aus, dahinter folgten der Blaue Wittling (25 Prozent) und die Makrele (10 Prozent). Gerade beim Hering ist allerdings für das laufende Jahr ein deutlicher Rückgang zu erwarten: Wegen der Überfischung der Nordsee senkte die EU bereits im Dezember die deutsche Fangquote für den Schwarmfisch um fast 27 Pozent auf 35.600 Tonnen. Bei der Makrele steht sogar eine Senkung der Fangquote um fast ein Drittel auf gut 9.600 Tonnen an.
Mit fast 150.000 Tonnen wurde zudem der meiste Fisch in ausländischen Häfen von Bord geladen, vor allem in den Niederlanden. Nur rund 13.500 Tonnen wurden hingegen in den deutschen Häfen an Nord- und Ostsee angelandet.