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Deutsche Filmbewertungsstelle wird Ende 2025 geschlossen

Prädikat “wertvoll” oder “besonders wertvoll” – damit zeichnete die Deutsche Film- und Medienbewertung filmische Produktionen durch unabhängigen Jurys aus. Doch diese Stelle soll nun in einem halben Jahr schließen.

Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) wird zum Jahresende geschlossen. Das teilten das hessische Kulturministerium und die Einrichtung mit Sitz in Wiesbaden am Mittwoch gemeinsam mit. Ihre Aufgabe war es, filmische Produktionen mit unabhängigen Jurys auf ihre Qualität zu prüfen und herausragende Werke mit den Prädikaten “wertvoll” und “besonders wertvoll” auszuzeichnen. “Dies wurde in den vergangenen Jahren immer weniger nachgefragt”, hieß es nun. “Zudem konnten die Prüfgebühren von den antragstellenden Verleihen und Filmschaffenden immer weniger getragen werden.”

Die Deutsche Film- und Medienbewertung wurde 1951 auf Beschluss der Kultusministerkonferenz als eine Einrichtung aller Länder gegründet. Seitdem hätten sich die Möglichkeiten, Filmbewertungen einzuholen, vor allem durch das Internet extrem gewandelt: “Das Publikum sucht auf Online-Portalen zielgruppenspezifische Empfehlungen”, so Staatssekretär Christoph Degen.

Gleichzeitig seien “durch den hohen Kostendruck von Filmproduktionen immer weniger Filmschaffende bereit, ihre Werke bewerten zu lassen”. Aufgrund dieser Entwicklung habe das ursprüngliche Finanzierungsmodell, das auf Gebühreneinnahmen basiert, nicht mehr aufrechterhalten werden können.

FBW-Direktorin Bettina Buchler, erklärte: “In den schwierigen Zeiten für die Film-, Medien- und Kulturbranche in Deutschland sah sich die Deutsche Film- und Medienbewertung mit ihrer Sonderstellung als übergeordnete Kultureinrichtung aller Länder in den letzten Jahren mit besonderen Herausforderungen konfrontiert.”

Dennoch habe die Stelle zahlreiche innovative Projekte und Kooperationen aus der Taufe heben können, wie die FBW-Jugend Filmjury und KUBU-Kinderkino zum Mitmachen. Man sei in Gesprächen, “wie das starke, seit mehr als zehn Jahren stetig wachsendes Netzwerk aus Nachwuchs-Filmexpertinnen und -Experten auch nach der Schließung der FBW fortgeführt werden” könne.