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Deutsch-polnische Messiaen-Tage fallen aus

Wegen unzureichender Finanzierung sind die diesjährigen Messiaen-Tage Görlitz-Zgorzelec abgesagt worden. Das für den 13. bis 15. Januar geplante Programm mit Konzerten, Ausstellungen, Diskussionen und Vorträgen müsse ausfallen, teilte der Verein „Meetingpoint Memory Messiaen“ am Mittwoch in Görlitz mit. Eine Förderung des deutsch-polnischen Festivals in Erinnerung an den französischen Komponisten Olivier Messiaen (1908-1992) hätten unter anderem der Kulturkonvent für die Kreise Bautzen und Görlitz abgelehnt.

Damit fehle eine tragende Säule in der Finanzierung, hieß es. Die Absage der Förderung wurde unter anderem damit begründet, dass der Verein „Meetingpoint Memory Messiaen“ eine institutionelle Förderung vom Freistaat Sachsen erhalte.

An der jährlichen Aufführung des „Quartetts für das Ende der Zeit“ am 15. Januar wolle der Verein aber auch 2024 festhalten, hieß es. Messiaen hatte das Stück im Zweiten Weltkrieg in Gefangenschaft vollendet und am 15. Januar 1941 im damaligen Kriegsgefangenenlager Stalag VIII A – heute im polnischen Zgorzelec gelegen – uraufgeführt. Das Quartett wird seit 2008 jeweils am 15. Januar am historischen Ort zum Gedenken an die Kriegsgefangenen aufgeführt.

Die Landesförderung ist laut Verein die Basis für die ganzjährige Arbeit mit zahlreichen Projekten. Auch die Organisation der Messiaen-Tage gehöre dazu, nicht aber die Honorare für Künstler und die Kosten für Veranstaltungstechnik sowie andere Dienstleistungen für das Festival.

2015 wurde im ehemaligen Lager mit dem „Europäischen Zentrum Erinnerung, Bildung, Kultur“ eine Gedenkstätte eröffnet.