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Deutlicher Anstieg des Antisemitismus in Brandenburg

Über 480 antisemitische Vorfälle verzeichnete Brandenburg im vergangenen Jahr – ein Anstieg um fast 30 Prozent. Die Landesregierung spricht von einem “Angriff auf die Demokratie”.

In Brandenburg hat es 2024 insgesamt 484 antisemitische Vorfälle gegeben – ein Anstieg um 28,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das geht aus dem jährlichen Bericht der Fachstelle Antisemitismus des Landes Brandenburg hervor, der am Mittwoch in Potsdam vorgestellt wurde.

Wie in den vergangenen Jahren auch lässt sich ein Großteil der Fälle (213) auf Rechtsextremismus zurückführen. Der Anteil des israelbezogenen Antisemitismus stieg allerdings von 11 auf 26,7 Prozent, was 94 Fällen entspricht. Immer mehr antisemitische Straftaten finden demnach im öffentlichen Raum statt, auch Gedenkstätten sind immer wieder betroffen.

“Die Zahlen des Monitoringberichts zeigen uns unmissverständlich: Der Antisemitismus tritt immer offener auf und ist bedrohlicher geworden – und das insbesondere seit dem 7. Oktober 2023”, sagte die Ministerin in der Staatskanzlei, Kathrin Schneider (SPD). “Jüdinnen und Juden erleben Hass nicht mehr nur im Netz, sondern im Alltag, an Haustüren, auf der Straße, in Schulen oder Gedenkstätten.” Antisemitismus sei ein Angriff auf die Demokratie. “Ihn zu bekämpfen, ist unsere gemeinsame Aufgabe.”

Der Brandenburger Antisemitismusbeauftragte Andreas Büttner erklärte, die Zunahme antisemitischer Vorfälle in Brandenburg zeige, wie jüdisches Leben im Land unter Druck geraten sei. Dem müsse man entgegentreten.