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Deutlicher Anstieg bei Kampfmittelbeseitigungen in NRW

Tendenz steigend: Noch immer finden sich in NRW Bomben aus vergangenen Kriegen. 2024 hat die Zahl der Kampfmitteleinsätze zugenommen – besonders aus einem Grund.

80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges verzeichnet Nordrhein-Westfalen einen starken Anstieg der Kampfmittelbeseitigungen. Im vergangenen Jahr haben Experten über 1.600 Bomben in NRW unschädlich gemacht, wie die Staatskanzlei am Freitag in Düsseldorf mitteilte. Das sei eine Zunahme von rund 40 Prozent im Vergleich zu 2023, als 1.133 Bomben entschärft wurden.

Die Zunahme sei auf einen Anstieg der Bautätigkeiten im Bundesland zurückzuführen. Bei Baumaßnahmen waren 2024 den Angaben zufolge über 35.000 Mal Kampfmittelbeseitigungsdienste beteiligt. Zu den Einsätzen gehörten Luftbildauswertungen oder Räumungen vor Ort. Zudem seien die Kampfmittelexperten zunehmend bei Infrastrukturmaßnahmen eingebunden, etwa dem Breitbandausbau oder im Energiesektor.

Bei über 11.000 Anträgen gab es die meisten Einsätze laut Staatskanzlei im Regierungsbezirk Köln. Hier seien die Beseitigungsdienste 2.422 Mal ausgerückt und hätten 729 Kampfmittel gefunden.

Laut Staatskanzlei waren unter den landesweiten Funden im vergangenen Jahr 182 Bomben mit einem Gewicht von 50 Kilogramm und mehr. Zwölf Bomben seien am Fundort gesprengt worden. Zudem hätten die Experten 43 sogenannte “Lochbomben” entdeckt, also Bomben ohne Bezünderung, sowie zwei Bomben mit einem chemisch-mechanischen Langzeitzünder.