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Design für Innovation und Nachhaltigkeit in Saarbrücken

Eine windbetriebene Straßenlaterne, ein Blindenstock mit Sensor für den Kopfbereich oder neue Produkte aus recyceltem Plastik: Die Moderne Galerie des Saarlandmuseums widmet sich ab Samstag den Themen Innovation und Nachhaltigkeit. Die Schau „Re:start. Gestalterische Positionen für bessere Zukünfte“ zeige, wie Produktdesign auf die aktuellen Herausforderungen unserer Zeit reagiere und auch vorbeugend dagegen wirke, sagte Direktorin Lisa Felicitas Mattheis am Donnerstag in Saarbrücken. Dabei gehe es auch darum, das eigene Verhalten als Museum zu hinterfragen. Die Ausstellung präsentiert bis zum 26. Oktober über 40 Positionen.

„Wir verstehen das Museum in dem Fall wirklich als Diskursplattform“, betonte Mattheis. Es gehe aber nicht nur darum, einen Diskurs anzustoßen, sondern auch Hoffnung zu geben. Die Menschheit lebe in einer Welt mit Klimakrise und anderen Herausforderungen, aber „ein wahnsinniges Innovationspotenzial“ sei bereits vorhanden.

Kurator Mark Braun hat die Ausstellung in fünf Bereiche unterteilt. Unter dem Titel „Re:charge“ geht es etwa um Alternativen zu den fossilen Energieträgern. Dazu zählen beispielsweise eine Biogasküche oder eine windbetriebene Straßenlaterne. Letztere gehe zum Insektenschutz erst an, wenn jemand vorbeigehe und werde bereits in Dänemark umgesetzt, erläuterte der Professor für Produktdesign der Hochschule der Bildenden Künste Saar. Zur Kategorie „Re:vise“ gehört „Wald im Wandel“ von Leonie Zebe. Besucherinnen und Besucher können einen widerstandsfähigeren Wald riechen.

In den Bereich „Re:act“ gehört unter anderem Kleidung, die sich laut Braun jeder Körperform anpasst und die innere über die äußere Schönheit ausdrückt. Auch ein Inseminationsgerät für lesbische Paare ist dort zu entdecken. Unter dem Titel „Re:consider“ geht es um die Lebensdauer von Objekten. Gezeigt wird beispielsweise eine neuartige Matratze, die sich an einer Hängematte und einem Spannbettuch orientiert. Der Bereich „Re:invent“ präsentiert Materialien und Technologien. Vorgestellt werden etwa ein Startup, welches aus altem Plastik neue Kunststoffprodukte wie Spielfiguren oder Schlüsselkarabiner herstellt.