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Der wissenschaftlich- technische Fortschritt

Diskutiert wird heute: Dürfen wir alles machen, was wir können? Was ist der Preis des „Fortschritts“?

Diskutiert wird heute: Dürfen wir alles machen, was wir können? Was ist der Preis des „Fortschritts“?

Von Christian Berg

Schon immer hat gegolten, dass der Mensch nicht alles darf, was er kann – auch unabhängig von Technik: Das belegt schon die Geschichte von Kain und Abel (1. Mose 4). Seit den Anfängen menschlicher Kultur sind Handlungen durch Moral und Sitte begrenzt worden, egal ob sie mit Technik vollzogen wurden oder nicht. Allerdings sind Wissenschaft und Technik lange nicht eigens Gegenstand der Ethik gewesen. In der Neuzeit, in der sich der Mensch ins Zentrum rückt, werden Wissenschaft und Technik zu Mitteln der Weltbemächtigung, die technischen Möglichkeiten erweitern sich explosionsartig und werfen Fragen nach der moralischen Beurteilung von Wissenschaft und Technik sowie ihrer Entwicklung („Fortschritt“) auf. In der jüdisch-christlichen Tradition findet sich eine mehrdeutige Beurteilung von Technik. Sie wird bereits in frühen biblischen Zeugnissen als Mittel zur Realisierung des göttlichen Auftrags gesehen (1.), kann aber auch Ausdruck menschlicher Hybris und Selbstüberhöhung sein (2.).

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