Ab Januar können Interessierte in Chorleitung, Kinderchorleitung, Popularmusik oder Orgelspiel einen Eignungsnachweis ablegen. Uta Obenaus aus Großziethen hat ihn bereits in der Tasche.
Von Cordula Möbius
Seit fünfeinhalb Jahren leitet Uta Obenaus den Kinderchor der Kirchengemeinde Großziethen. Zwischen 15 und 20 Kinder der ersten bis sechsten Klasse singen hier regelmäßig einmal in der Woche mit. Auf dem Probenplan stehen sowohl christliche Klassiker als auch moderne, poppige Lieder, die einfach nur Spaß machen. „Ich versuche den Spagat hinzubekommen“, sagt die Chorleiterin. „Es liegt mir am Herzen, den Kindern das traditionelle Liedgut weiterzugeben, das wir seit Generationen pflegen. Trotzdem soll die reine Freude am Singen und auch an der Bewegung zur Musik nicht zu kurz kommen.“ Jetzt im Advent singen die Kinder gemeinsam mit ihrer Chorleiterin die alten Weihnachtschoräle. In den Gemeinderäumen erklingen dann Lieder wie „Hört der Engel helle Lieder“ oder „Wie soll ich dich empfangen“. Zum Adventsmarkt, der am zweiten Dezemberwochenende rund um die Kirche in Großziethen stattfand, konnte jeder hören, wie die Kinder Spaß daran haben, ihre Stimmen gemeinsam erklingen lassen. Zu ihrem Kinderchor kam Uta Obenaus ein bisschen wie die Jungfrau zum Kinde. Irgendwann vor einigen Jahren sei in der Kirchengemeinde die Idee eines Kinderchors gewachsen, erinnert sich die studierte Rehabilitationspädagogin und Musiktherapeutin. Doch die Musiker des Kirchenkreises waren bereits mit anderen Projekten mehr als ausgelastet. So lag es nahe, sich direkt in der Gemeinde umzuschauen. „Als man mich fragte, ob ich die Leitung des Kinderchores übernehmen würde, zögerte ich zunächst“, sagt Uta Obenaus. „Doch Singen bedeutet mir sehr viel. Es ist mir Freude, Spaß und Trost. Und es ist das, was ich am besten kann.“ So begann sie mit Kindern einer ersten Klasse zu singen. Nach und nach entwickelte sich daraus der Großziethener Kinderchor.Ein bisschen mehr zu wissen, sich sicherer zu fühlen, wenn man vor dem Chor steht, das wäre schön, dachte sich Uta Obenaus: „Ich brauche das Gefühl, für eine Aufgabe ausreichend ausgebildet und qualifiziert zu sein.“ Deshalb recherchierte sie nach Weiterbildungsmöglichkeiten und wurde bei der Arbeitsstelle für Kirchenmusik der EKBO fündig. Das Angebot, einen Eignungsnachweis für Chorleitung abzulegen, erschien ihr ein guter Weg. Der Kurs erwies sich auch als richtig, denn darin werden erste, sehr wichtige Grundsteine auf den Gebieten der Musiktheorie, der Gesangbuchkunde, der Gottesdienstkunde, der Gehörbildung, des Gesangs und natürlich der Chorleitung gelegt. Besonders hilfreich seien die praktischen Übungen gewesen, so Uta Obenaus: „Davon könnte es ruhig mehr geben“. Es sei gar nicht so einfach, die richtige Körperhaltung und –spannung für das Dirigieren zu finden. Der Kurs habe ihr darüber hinaus sehr deutlich gemacht, wie wichtig die richtige Ausstrahlung des Chorleiters – und nicht zuletzt auch der richtige Auftakt – für das Gelingen eines Chorstücks ist.Durch ihre Chorleiter-Ausbildung hat Uta Obenaus an Sicherheit hinzugewonnen. „Ich habe nun eine viel größere Gewissheit, dass ich die Kinder im Singen gut anleiten kann. Und es lässt mich noch viel selbstverständlicher sagen: Ich bin die Chorleiterin!“
Eignungsnachweise:
Für die nächsten Kurse zum Eignungsnachweis in den Fächern Chorleitung, Kinderchorleitung, Bläserchorleitung, Popularmusik und Orgelspiel können sich Interessierte jetzt anmelden. Die Kurse finden 2019 an mehreren Wochenendterminen statt und schließen mit einer Prüfung ab. Man kann eine oder mehrere Fachrichtungen belegen. Weitere Infos: Maria-Christine Winter, Kirchenmusikbüro der EKBO, Telefon: (030)24344–473, E-Mail: kirchenmusik@ekbo.de, www.kirchenmusik-ekbo.de