Artikel teilen:

Der Hase ist raus

Fisch ist nicht so meins. Zum Leidwesen meiner Gattin. Zeitraubendes Rausangeln feinster Gräten – da bin ich gaaanz empfindlich – ließ schon selbst mit aller nur erdenklichen Zubereitungskunst leckerst angerichtete Meeres- und Flussbewohner auf meinem Teller zu oft kalt werden.
Ich hab’s mehr mit den Bewohnern von Feld, Wald und Flur. Mit einer Einschränkung: Der Hase ist bei mir raus. Der hat zwar naturgemäß keine Gräten, aber unnaturgemäß viele Schrotkugeln. Folge: Flossentierähnliche Erkaltung auch jedes Hakenschlägers auf meinem Teller.
Dagegen ist der mit Rotwein üppig abgeschmeckte Wildschweinbraten in der Weihnachtszeit 2017 noch in sehr guter Erinnerung. Dazu die schönen Kartoffeln und der Rotkohl mit den Apfelstückchen… Ein dampfendes Gedicht. Das verspricht auch das Hirschragout zu werden, Krönung der Festtafel in diesem Jahr.
Auf Fisch aber – Achtung: Vorsatz – will ich im neuen Jahr noch mal ganz neu zugehen. Vielleicht ist es ja nur die falsche Messer-und-Gabel-Technik, dass sich die Gräten in meinem Mund häufen. So könnte vielleicht schon bald eine Dorade oder eine geräucherte Forelle ihren unfreiwilligen Landgang auch bei mir vollenden. Womöglich beim nächsten Weihnachtsfest. Uwe Herrmann