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DBU fördert umweltschonendes Saatgutprojekt

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert ein innovative Methode der Saatgutbehandlung mit 432.000 Euro. Das vom Osnabrücker Biotech-Betrieb „SeedForward“ entwickelte Verfahren soll helfen, den Düngerbedarf von Nutzpflanzen zu reduzieren, indem es das Wurzelwachstum anregt, wie die Stiftung am Freitag mitteilte. Die an verschiedenen Standorten im Bundesgebiet durchgeführten Feldversuche seien vielversprechend, sagte DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. Sie könnten „ein wichtiger Schritt zu einer nachhaltigen und regenerativen Agrarwirtschaft sein“.

In dem neuen Verfahren wird den Angaben zufolge Saatgut mit einer Mixtur verschiedener Biostimulanzien behandelt, durch die die Pflanze mehr Wurzeln ausbildet. Dadurch könne sie mehr Nährstoffe aufnehmen und brauche nicht so viel gedüngt zu werden. Zudem werde die Widerstandsfähigkeit gegen Krankheitserreger und Mangelerscheinungen gesteigert. Die aktuellen Versuche drehten sich um Brotweizen, Mais und Raps. Ziel sei hier eine Stickstoffdünger-Ersparnis von 10 bis 20 Prozent. Für künftige Versuche kämen auch Zuckerrüben, Leguminosen und Gemüse infrage.

Seit Jahren komme es nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen EU-Ländern zu einer Überdüngung, hieß es weiter. Zu viel Düngereinträge belasteten die Umwelt und bedrohten Ökosysteme. Aus der Stickstoffdüngung mittels Nitrat ergebe sich zudem eine unmittelbare Gefahr für den Menschen: Wenn der Mensch über die Nahrung oder das Trinkwasser zu viel Nitrat aufnehme, bestehe die Gefahr der Umwandlung in das krebserregende Nitrit.