Die Stadt Gera widmet ihrem bedeutendsten Künstlersohn Otto Dix (1891-1969) eine mehrjährige Dauerausstellung. Unter dem Titel „Otto Dix – Trau Deinen Augen“ sei ab 4. Oktober eine umfassende Werkschau in der Orangerie der Kunstsammlung Gera zu sehen, teilte die Stadtverwaltung am Freitag mit. Rund 50 Gemälde sowie 35 Aquarelle und Zeichnungen aus allen Schaffensphasen seien bis mindestens 2028 zu sehen.
Die von dem Freistaat finanziell unterstützte Ausstellung sei ein Meilenstein auf dem Weg zu einem geplanten Otto-Dix-Museum in der Ostthüringer Stadt. Das soll künftig das 1991 eröffnete Geburtshaus des Malers ergänzen. So könne sich Gera mit den Dix-Sammlungen im Museum Gunzenhauser Chemnitz und in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden vernetzen und einen starken Impuls in den neuen Bundesländern setzen.
Thüringen und Sachsen, wo Dix zum Künstler wurde und sich zeitlebens zu Hause fühlte, böten somit ein sinnvolles Ost-Pendant zu Deutschlands wichtigster Dix-Sammlung im Kunstmuseum Stuttgart. Schon 1936 sei der Künstler an den Bodensee gezogen, habe die Verbindung nach Mitteldeutschland aber nie abreißen lassen.
Gera könne auch dank der Dauerleihgaben der Otto Dix Stiftung Vaduz und der Sammlung Niescher einen großen Bogen über alle Phasen seines künstlerischen Schaffens spannen. Die Ausstellung umfasst neben den Kunstwerken eine Multimediainstallation auf 80 Quadratmetern sowie originale Filmdokumente aus den 1920er und 1960er Jahren. Kuratiert hat die Ausstellung die in Gera geborene Präsidentin der Klassik Stiftung Weimar, Ulrike Lorenz.