Das Pandemie-Abkommen wurde während der Corona-Krise angestoßen und über einen Zeitraum von drei Jahren ausgehandelt. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) soll es der Prävention, Vorbereitung und Reaktion auf künftige Pandemien dienen.
Am Dienstag nahmen die WHO-Mitgliedsländer den Vertrag an, vertagten aber zugleich die Entscheidung über einige Details. So müssen sich die Regierungen noch auf einen Anhang zum sogenannten Zugangs- und Vorteilsausgleichsmechanismus einigen. Damit soll der Zugang zu Daten von Krankheitserregern ermöglicht werden. Zudem sollen Impfstoffe sowie Medizin gerechter verteilt werden.
Erst wenn die Weltgesundheitsversammlung den Anhang annimmt, kann das gesamte Abkommen von den Ländern unterzeichnet und ratifiziert werden. Dies kann nach Angaben von Diplomaten Jahre dauern. Die USA unter Präsident Donald Trump hatten sich aus den Verhandlungen verabschiedet.
Konkret wird in dem Abkommen unter anderem eine Stärkung der nationalen Gesundheitssysteme vereinbart. Zudem soll angesichts möglicher Übertragungen neuartiger Krankheitserreger von Tieren auf Menschen die Gefahr sogenannter Zoonosen eingedämmt werden. Auch sieht das Abkommen die Einrichtung eines Finanzmechanismus sowie eines Versorgungs- und Logistiknetzes für Gesundheitsnotfälle vor.
Ebenfalls vereinbart wurde ein verstärkter Technologie- und Wissenstransfer. Das Abkommen skizziert zudem ein „nationales und globales Gesundheitspersonal für Notfälle“, wie die WHO schreibt. Die Übereinkunft basiert größtenteils auf nationalen Gesetzen und Freiwilligkeit. Nur die Staaten selbst können Abriegelungen, Impfkampagnen oder Grenzschließungen anordnen. Die WHO ist dazu weiter nicht befugt.