Der Friedensnobelpreis gilt als die weltweit wichtigste Auszeichnung für Verdienste um Abrüstung, Friedenssicherung und Menschenrechte. Der Preis wird vom norwegischen Nobelkomitee vergeben, das vom Parlament in Oslo eingesetzt wurde. Gestiftet wurde der Preis vom schwedischen Unternehmer und Erfinder des Dynamits, Alfred Nobel (1833-1896). In diesem Jahr geht die Auszeichnung an die japanische Anti-Atom-Bewegung Nihon Hidankyo von Überlebenden der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki im August 1945.
Die Verleihung findet jedes Jahr am Todestag Nobels, dem 10. Dezember, statt. Aktuell ist der Friedensnobelpreis mit elf Millionen Schwedischen Kronen (rund 967.000 Euro) dotiert. In diesem Jahr wurden 286 Kandidatinnen und Kandidaten nominiert, darunter 89 Organisationen. Der bisherige Rekord wurde mit 376 Nominierungen im Jahr 2016 verzeichnet. Die Namen werden 50 Jahre lang geheim gehalten.
Das norwegische Nobelkomitee, das die Preisträger auswählt, besteht aus fünf Mitgliedern – derzeit drei Frauen und zwei Männer. Den Vorsitz hat seit diesem Jahr der Politiker und Generalsekretär der Schriftstellervereinigung PEN Norwegen, Jorgen Watne Frydnes, inne.
Zum ersten Mal wurde der Friedensnobelpreis 1901 verliehen, und zwar an den Gründer des Roten Kreuzes, Henry Dunant, und den Gründer der internationalen Liga für Frieden, den französischen Parlamentarier Frédéric Passy. Bisher sind 111 Personen, 19 von ihnen Frauen, und 27 Organisationen mit dem Preis ausgezeichnet worden.
Im vergangenen Jahr ging der Friedensnobelpreis an die inhaftierte iranische Frauenrechtlerin Narges Mohammadi. Zu den deutschen Preisträgern gehören der einstige Außenminister Gustav Stresemann (1926), der Journalist und Pazifist Carl von Ossietzky (1935) und der frühere Bundeskanzler Willy Brandt (1971). Unter den ausgezeichneten Organisationen sind das UN-Welternährungsprogramm (2020), das UN-Kinderhilfswerk Unicef (1965) und „Ärzte ohne Grenzen“ (1999).