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CSU-Politikerin: Der Krebs hat den Blick auf das Leben verändert

Die Diagnose Brustkrebs traf die CSU-Politikerin Kerstin Schreyer bei einer Routine-Untersuchung. Sie machte die Erkrankung bewusst öffentlich. Inzwischen ist sie wieder tumorfrei und spricht über ihre Erfahrung.

Nach ihrer überwundenen Brustkrebserkrankung schaut die CSU-Politikerin und ehemalige Ministerin Kerstin Schreyer anders auf ihr Leben. Durch eine solche Erfahrung verändere man sich auch von der Persönlichkeit her, sagte die 52-Jährige dem “Münchner Merkur” (Freitag). Man wisse jetzt, “was wirklich wichtig im Leben ist: Menschen.” Sie habe das große Glück, tolle Menschen um sich herum zu haben. Es sei nicht selbstverständlich, dass Familie und Freunde in einem solchen Fall so hinter einem stünden und einen mittrügen.

Vor allem ihre Tochter habe ihr gezeigt: “Wir schaffen das gemeinsam”, sagte Schreyer. Auch in der CSU-Fraktion im Landtag habe es viel Kollegialität gegeben. Anderen betroffenen Frauen rät die Politikerin, den Mut zu haben, sich einzugestehen, dass man nicht sofort wieder voll funktionsfähig sei. Vor allem aber gelte: “Krebs ist nicht immer ein Todesurteil, es kann auch heißen, dass man ihn überwindet.” Man könne gestärkt daraus hervorgehen, vom eigenen Verhalten, vom Weltbild, von der Psyche, von der Persönlichkeit her.

“Ich wünsche jeder und jedem, dass sie den Mut nicht verlieren, sondern kämpfen, weil es sich lohnt, um dieses wunderbare Leben zu kämpfen”, betonte die Politikerin. Das sie über 80 Jahre alt werden wolle, habe Schreyer für sich entschieden, manche Dinge nicht zu tun oder anders: “Ich schlafe wesentlich mehr, ich mache mehr Sport, versuche jeden Tag mehr Schritte zu gehen und auch möglichst wenig Alkohol zu trinken.” Als “Politiknerd” priorisiere sie nun anders. Mancher Termin könne mittlerweile auch ohne sie stattfinden, zeigte sich die Landtagsabgeordnete überzeugt: “Ich habe auch ein Recht abzusagen.”