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Chemnitzer Expressionismus-Museum eröffnet

Im früheren elterlichen Wohnhaus des Expressionisten Karl Schmidt-Rottluff (1884-1976) in Chemnitz ist am Sonntag ein Museum eröffnet worden. Zu sehen sind nach Angaben der Kunstsammlungen Chemnitz am authentischen Ort Grafiken und Skizzen sowie weitere Objekte des Künstlers. Auch persönliche Gegenstände von Schmidt-Rottluff werden gezeigt, wie etwa sein Schnitzmesser und seine Tabakpfeife. Unter den Exponaten sind zudem Metallarbeiten und für Freunde gefertigte Schmuckstücke.

Der in Rottluff, heute ein Stadtteil von Chemnitz, geborene Künstler gilt als einer der wichtigsten Vertreter des Expressionismus. Er war 1905 Mitbegründer der Künstlergruppe „Brücke“. In der NS-Zeit wurden seine Werke als „Entartetet Kunst“ verboten, der Künstler bekam Malverbot.

Das elterliche Haus besuchte er regelmäßig und wohnte von 1943 bis 1946 selbst dort. Damals waren seine Wohnung und sein Atelier in Berlin zerstört.

In dem neuen Museum der Kunstsammlungen Chemnitz können Leben und Werk von Schmidt-Rottluff auch anhand von Dokumenten neu entdeckt werden. Mit dem Bleiglasfenster „Christuskopf“ aus dem Jahr 1964 ist auch ein bisher kaum bekanntes Werk zu sehen. Es steht im Zusammenhang mit religiösen Holzschnitten des Expressionisten aus den Jahren 1918 und 1919.

Das Museum entstand in knapp zweijähriger Bauzeit. Anlass für den Umbau war Europas Kulturhauptstadt Chemnitz 2025. Zuvor hatten sich über Jahre Bürgerinitiativen für den Erhalt des Hauses eingesetzt.

Die Kosten für die Sanierung bezifferte die Stadtverwaltung auf rund 3,5 Millionen Euro. Die reguläre Öffnungszeit beginnt am Dienstag (8. April).