Die Chemnitzer Kunstsammlungen sind um ein Museum reicher: Am Sonntag öffnet das Karl Schmidt-Rottluff Haus für Besucherinnen und Besucher. Die Dauerausstellung zeige bisher weniger bekannte Werke des Expressionisten Karl Schmidt-Rottluff (1884-1976), sagte die Generaldirektorin der Kunstsammlungen Chemnitz, Florence Thurmes, am Donnerstag in Chemnitz. Das Museum entstand im ehemaligen Elternhaus des Malers und Grafikers.
Anlass für die Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes war das europäische Kulturhauptstadtjahr 2025. Jahrelang hatten sich Bürgerinitiativen für den Erhalt des Gebäudes eingesetzt.
Der in Rottluff bei Chemnitz geborene Schmidt-Rottluff gilt als einer der wichtigsten Vertreter des Expressionismus. Der Ort wurde Teil seines Namens. Der Expressionist war 1905 Mitbegründer der Künstlergruppe „Brücke“.
Nach Angaben von Thurmes werden in dem neuen Museum die künstlerischen Anfänge von Schmidt-Rottluff und die Geschichte des Ortes erzählt. Die Dauerausstellung informiert auch zu den frühen Jahren der „Brücke“-Künstler.
Gezeigt werden Kunstwerke, Archivalien und Dokumente. Zudem nimmt das Museum die Sammlung Peters mit kunsthandwerklichen Objekten auf. Auch die benachbarte Mühle, in der Schmidt-Rottluff seine Kindheit verbrachte, ist Teil des Projekts. Das Expressionismus-Museum ist die sechste Einrichtung der Kunstsammlungen Chemnitz.
Schmidt-Rottluff besuchte seine Familie in dem Chemnitzer Haus regelmäßig und wohnte von 1943 bis 1946 selbst dort, als seine Wohnung und sein Atelier in Berlin zerstört worden war.