Der kirchenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Thomas Rachel, hat den Kirchen empfohlen, sich nur eingeschränkt zu tagespolitischen Themen zu äußern. „Dort, wo die politische Dimension von Kirche unmittelbarer Ausfluss der Evangeliums-Verkündigung ist, wirkt sie befruchtend, inspirierend und ist wirksam“, sagte Rachel dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Mittwoch). „Sie erreicht Menschen weit über die Mitgliedschaft hinaus. Weil die Botschaft genuin ist. Nur die Kirchen können sie sagen.“
„Falls sie jedoch nur als eine weitere Stimme mit spezifischen Empfehlungen in der Tagespolitik wahrgenommen werden, verlieren die Kirchen diese ihre Authentizität und damit ihre einzigartige Wirkkraft“, sagte Rachel weiter. Der CDU-Politiker ist Mitglied im Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
Rachel reagierte auf Äußerungen von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU). Diese hatte sich zu Ostern in der „Bild am Sonntag“ von den Kirchen mehr Sinnstiftung und weniger Stellungnahmen zu tagesaktuellen Themen gewünscht. Die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Anna-Nicole Heinrich, und die Präsidentin des 39. Deutschen Evangelischen Kirchentages in Hannover, Anja Siegesmund (Grüne), widersprachen Klöckner am Dienstag.