Artikel teilen:

Castor-Transporte von Jülich nach Ahaus im vierten Quartal möglich

Der Transport von Castorbehältern mit Atommüll von Jülich in das Brennelemente-Zwischenlager im münsterländischen Ahaus ist im vierten Quartal dieses Jahres möglich. Das Genehmigungsverfahren für den Transport stehe kurz vor dem Abschluss, erklärte das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) am Donnerstag. Die Entscheidung über den Zeitpunkt der Transporte liege beim Land Nordrhein-Westfalen und dem Betreiber.

Das BASE geht nach eigenen Angaben davon aus, noch im Sommer die Genehmigung für die Transporte erteilen zu können. Das Bundesamt habe den sofortigen Vollzug des Transports empfohlen. Derzeit liege der Genehmigungsentwurf noch zur Abstimmung beim Bundesumweltministerium. Anschließend gehe der Entwurf an den Antragsteller, der vor der Genehmigungserteilung noch letzte Änderungen beantragen könne, die die Umsetzbarkeit des Transports beträfen. Insgesamt sollen 152 Castor-Behälter mit Schwertransportern nach Ahaus gebracht werden, entweder einzeln oder in gebündelten Transporten.

Das Bundesamt sehe in dem Transport einen Sicherheitsgewinn, da der nicht genehmigte Zustand im Jülicher Zwischenlager so beendet werden könne, erklärte BASE-Präsident Christian Kühn. Damit könne ein Zustand wiederhergestellt werden, in dem nukleare Sicherheit gewahrt sei. 2014 hatte das zuständige NRW-Wirtschaftsministerium die Räumung des Jülicher Zwischenlagers wegen fehlender Nachweise zur Erdbebensicherheit angeordnet. Es gebe aber noch zahlreiche weitere Mängel im Sicherungskonzept, erklärte das BASE.

Um den Transport hatte es einen jahrelangen Rechtsstreit gegeben. Ende 2024 hatte das nordrhein-westfälische Oberverwaltungsgericht (OVG) die Klagen der Stadt Ahaus und eines Bürgers gegen die vom BASE erteilte Genehmigung zur Aufbewahrung von 152 beladenen Castoren aus dem Zwischenlager Jülich im Zwischenlager Ahaus abgewiesen.

Auch die Genehmigung von zwei Transporten aus dem Forschungsreaktor der TU München (FRM II in Garching) nach Ahaus steht laut BASE kurz vor dem Abschluss. Die Genehmigung könne voraussichtlich ebenfalls im Sommer erteilt werden, sodass auch diese Transporte ebefalls im vierten Quartal möglich wären.