Zahlreiche Erdbebenopfer in Myanmar haben laut Experten keine Hilfe erhalten. Es mangelt an Wasser, Nahrung und Schutz. Caritas international fordert die internationale Gemeinschaft zum Handeln auf.
100 Tage nach dem schweren Erdbeben in Myanmar haben laut Erhebungen fast drei Viertel der am schwersten betroffenen Gemeinden keine Hilfe erhalten. “Viele Menschen leben immer noch nur unter Zeltplanen, haben keinen Zugang zu sauberem Wasser und sind Krankheiten und dem heftigen Regen schutzlos ausgeliefert”, sagte die Myanmar-Referentin von Caritas international, Angela Gärtner, am Dienstag in Freiburg. Gründe seien beispielsweise fehlende finanzielle Mittel und schwierige Zugänge – auch durch den Bürgerkrieg im Land. Dennoch hätten die katholische Kirche und Partner vor Ort mit Unterstützung von Caritas international Zehntausenden Menschen helfen können.
Mehr als 38.000 Überlebende wurden demnach mit Lebensmitteln und Geld unterstützt – und rund 11.000 Haushalte erhielten Zugang zu sauberem Trinkwasser. Tausende Familien seien zudem mit Notunterkünften und Hygienekits versorgt worden. Caritas international appellierte an die Staatengemeinschaft und forderte sie auf, die humanitäre Hilfe für Myanmar deutlich aufzustocken. Aktuell verhinderten finanzielle Kürzungen mehr lebensrettende Hilfe.
“Ohne eine schnelle und substanzielle Ausweitung der Hilfsmaßnahmen droht sich die humanitäre Katastrophe in Myanmar weiter zu verschärfen – mit verheerenden Folgen für eine ohnehin zutiefst verletzliche Bevölkerung”, erklärte Myanmar-Expertin Gärtner.