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Caritas in NRW warnt vor Einschnitten bei den Integrationsmaßnahmen

Die Caritas in Nordrhein-Westfalen fordert vor der am Mittwoch beginnenden Innenministerkonferenz mehr Unterstützung für Integrationsmaßnahmen von der Politik. „Integration ist keine Nebenaufgabe, sondern Grundvoraussetzung für gesellschaftlichen Zusammenhalt“, erklärte die Essener Diözesan-Caritasdirektorin Stefanie Siebelhoff am Dienstag. „Wer jetzt bei der Förderung kürzt, gefährdet nicht nur soziale Teilhabe, sondern auch den sozialen Frieden.“ Die Innenministerinnen und -minister der Länder tagen von Mittwoch bis Freitag bis in Bremerhaven.

Die Caritas weist in einem Brief an NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) auf die Bedeutung von Beratungs- und Unterstützungsangeboten hin, die aktuell durch unsichere Finanzierungsbedingungen unter Druck gerieten. Ob Migrationsberatung, Integrationskurse, psychosoziale Zentren oder Asylverfahrensberatung – diese „wichtigen Angebote stabilisieren Menschen, verhindern soziale Isolation und verstärken das Vertrauen in den Rechtsstaat“, betonte Siebelhoff in dem Schreiben. Sie warnte, dass sich viele Träger angesichts der Kürzung von Mitteln oder strengeren Auflagen für die Förderung gezwungen sähen, wichtige Angebote einzuschränken oder einzustellen.

Überdies verlangt die Caritas eine Fortsetzung und Weiterentwicklung humanitärer Aufnahmeprogramme für Flüchtlinge, des Familiennachzugs und des Resettlements, also der Umsiedlung von geflüchteten Menschen. Diese legalen und geordneten Zugangswege seien ein wichtiger Bestandteil internationaler Verantwortung und des Flüchtlingsschutzes. „Familiennachzug schützt Menschen vor Vereinsamung, sozialen Abgründen und psychischer Belastung“, unterstrich Siebelhoff. Die Caritas in NRW fordere deshalb eine abgestimmte Gesamtstrategie zwischen Bund, Ländern und Kommunen zur Integration und eine „nachhaltige Absicherung aller migrationspolitischen Unterstützungsangebote“.