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Burkina Faso: Armee laut Menschenrechtlern an Massaker beteiligt

Die Menschenrechtsorganisation „Human Rights Watch“ (HRW) erhebt schwere Vorwürfe gegen die Armee in Burkina Faso. Wie HRW am Montag in Kenias Hauptstadt Nairobi mitteilte, waren die Streitkräfte des Sahel-Staates im März an der Tötung von mehr als 130 Zivilistinnen und Zivilisten beteiligt. Solche Massentötungen stellten ein Kriegsverbrechen dar und müssten unabhängig untersucht werden.

Den Angaben zufolge wurde das Massaker an Angehörigen der Fulani-Volksgruppe im Zusammenhang mit einem Einsatz in der westlichen Region Boucle du Mouhoun begangen. Neben der Armee sollen Mitglieder einer regierungsnahen Freiwilligenmiliz daran beteiligt gewesen sein.

Die Menschenrechtsorganisation stützt sich für den Bericht auf mehrere Interviews, unter anderem mit Zeugen der Gewalt, sowie die Auswertung von Beiträgen in den sozialen Medien. HRW kritisierte ebenfalls, dass die mit Al-Kaida verbundene islamistische Gruppe JNIM bei einer Reihe von Vergeltungsaktionen mindestens 100 Zivilistinnen und Zivilisten getötet habe.

Seit einem Putsch im Jahr 2022 wird Burkina Faso von Militärs regiert. Wie auch in den Nachbarländern Mali und Niger sind in Teilen des Landes islamistische Gruppen und Milizen aktiv. Bereits in der Vergangenheit hatte HRW der Armee in Burkina Faso schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen und Verbrechen vorgeworfen. Angehörige des Hirtenvolks der Fulani, auch bekannt als Fulbe oder Peul sind davon besonders betroffen.