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Bundesweit erster christlicher Religionsunterricht verzögert sich

Premiere um ein Jahr verschoben: Der neue christliche Religionsunterricht in Niedersachsen kommt später als geplant. Erste Schulen können das bundesweite Novum aber schon vor dem offiziellen Start erproben.

Der Start eines von katholischer und evangelischer Kirche gemeinsam verantworteten christlichen Religionsunterrichts in Niedersachsen verschiebt sich um ein Jahr. Das neue Unterrichtsfach, bundesweit ein Novum, soll erst ab dem Schuljahr 2026/2027 verpflichtend an allen Schulen im Land eingeführt werden, wie ein Sprecher der evangelischen Landeskirche Hannovers am Montag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) sagte. Ursprünglich war die Einführung zum Schuljahr 2025/2026 geplant.

Nach mehrjähriger Vorbereitung hatten die beiden großen Kirchen im Dezember vergangenen Jahres vereinbart, eine neues Fach christlicher Religionsunterricht einzuführen. Der Unterricht soll über die bisherige bloße Kooperation der beiden Kirchen hinausgehen und etwa auf gemeinsamen Lehrplänen basieren. Zum ersten Mal in Deutschland würden damit katholische und evangelische Kirche gemeinsam die Verantwortung für den Religionsunterricht übernehmen. Auch wenn der Start verschoben wurde, können Schulen voraussichtlich ab dem zweiten Schulhalbjahr 2025/2026 erproben.

Der Religionsunterricht ist laut Grundgesetz gemeinsame Angelegenheit von Staat und Religionsgemeinschaften. Katholische und evangelische Kirche bieten vielerorts jeweils einen eigenen Unterricht an den staatlichen Schulen an.