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Bundestagspräsidentin: Stimme des Papstes wird weltweit Gehör finden

Mit ihrer Kritik, die Kirchen sollten sich nicht wie eine Nichtregierungsorganisation zur Tagespolitik äußern, hatte Julia Klöckner für Aufsehen gesorgt. Nun sagt sie, was der neue Papst international bewirken könnte.

Die Stimme von Papst Leo XIV. wird nach Einschätzung von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner in den weltweiten gesellschaftlichen Debatten Gehör finden. “Der neue Papst verkörpert eine besondere Zugewandtheit zu den Menschen, die er in seiner Vielfalt und Andersartigkeit betont. Ich glaube, dass er auf besondere Weise und mit sanfter Autorität Brücken bauen und zusammenführen kann”, erklärte Klöckner am Sonntag. Sie hatte am Vormittag an der Amtseinführung von Leo teilgenommen.

“Der große Zuspruch für den neuen Papst und die immense Anteilnahme an der Amtseinführung zeigen, dass die Kirche zu Recht den Anspruch universeller Werte und des friedlichen Miteinanders vertritt.” Der neue Papst trete kraftvoll, verbindlich und entschieden auf. Leo XIV. habe in seiner “eindrücklichen Predigt” dazu aufgerufen, in Demut, Nächstenliebe und Nachfolge Jesu die Konflikte dieser Welt anzugehen. “Nicht Herrschaft und Chefattitüde, sondern Liebe und gleichwertiges Miteinander bringen Lösungen”, so Klöckner.

Die Bundestagspräsidentin und Katholikin hatte an Ostern mit einem Interview für Schlagzeilen gesorgt. Darin hatte sie die Kirchen aufgefordert, mehr die grundsätzlichen Fragen von Leben und Tod in den Blick zu nehmen. Sie sollten sich nicht wie eine Nichtregierungsorganisation zur Tagespolitik äußern. Anfang Mai beim Evangelischen Kirchentag in Hannover verteidigte sie ihre Kritik an der Kirche: “Sie muss zu Alltäglichem Stellung beziehen, aber sie muss ein Tick mehr sein. Und das Tick-mehr-Sein ist der Glaube.”