Die Bundespolizei ruft dazu auf, sich an Bahnhöfen vom Gleisbereich fernzuhalten. Jeglicher Aufenthalt sei „leichtsinnig und lebensgefährlich“, da moderne Züge meist erst zu hören seien, wenn es bereits zu spät sei und außerdem könnten sie nicht ausweichen, erklärte sie am Freitag in Dortmund. „Tödliche Gefahren gehen dabei nicht nur vom Zugverkehr selbst, sondern auch von Betriebsanlagen wie stromführenden Teilen, Masten und weiterer Infrastruktur aus.“
Durchfahrende Züge erzeugten zudem einen Luftdruck, durch den unmittelbar an der Bahnsteigkante befindliche Gegenstände in Bewegung geraten könnten, betonte die Bundespolizei. „Übertreten Sie die auf dem Boden markierte Sicherheitslinie erst dann, wenn der Zug vollständig zum Stillstand gekommen ist.“
Hintergrund der Warnung ist den Angaben zufolge der Fall einer 36-jährigen Frau, die Donnerstagnacht mit ihrem Fahrrad am Mengeder Bahnhof war. Ihr Fahrradkorb sei überladen gewesen und um das Rad vor dem Umfallen zu bewahren, habe sie unbeabsichtigt ihren Kopf über den Bahnsteig in den Gleisbereich gesteckt. Der Lokführer des gerade einfahrenden Regionalexpresses aus Hamm in Richtung Aachen habe einen Achtungspfiff abgegeben und eine Schnellbremsung eingeleitet, um einen Zusammenprall mit der Frau zu verhindern, hieß es. Die Einsatzkräfte hätten sie auf die Gefahren sowie Konsequenzen hingewiesen und anschließend ein Ermittlungsverfahren wegen des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr eingeleitet.