Der Ausbildungsmarkt in Nordrhein-Westfalen leidet laut der Bundesagentur für Arbeit unter der konjunkturellen Schwäche der Wirtschaft. Die Zahl der gemeldeten betrieblichen Ausbildungsstellen ging im Ausbildungsjahr 2024/25 zurück, während mehr Bewerberinnen und Bewerber nach einem Platz suchten, wie die NRW-Regionaldirektion am Donnerstag in Düsseldorf erklärte. So wurden insgesamt 99.272 freie Ausbildungsplätze von Betrieben gemeldet, ein Minus von 4,3 Prozent gegenüber dem Vorjahrszeitraum. Zugleich stieg die Zahl der jungen Menschen, die eine Ausbildungsstelle suchten, auf 108.910. Das waren drei Prozent mehr als vor einem Jahr.
„Der NRW-Ausbildungsmarkt befindet sich aktuell in unruhigem Fahrwasser“, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit, Roland Schüßler. Die wirtschaftliche Krise sei „auch am Ausbildungsmarkt deutlich zu spüren. Zum ersten Mal seit 2014 ist die Zahl der gemeldeten betrieblichen Ausbildungsplätze unter 100.000 geblieben.“
Die Zahl der unbesetzt gebliebenen Stellen liegt laut der Bilanz für das Ausbildungsjahr 2024/25 in NRW derweil deutlich unter jener des Vorjahres. Anfang Oktober galten 9.986 betriebliche Ausbildungsangebote in NRW noch als offen – das waren 19,4 Prozent weniger als vor einem Jahr. „Mehr junge Menschen zieht es in die Ausbildung – das ist eine erfreuliche Entwicklung“, betonte Schüßler. Dies komme genau zur richtigen Zeit, denn in den kommenden Jahren würden Unternehmen und Betriebe wegen der demografischen Umbrüche „mehr denn je auf gut ausgebildeten Nachwuchs angewiesen sein.“
Besonderen Bedarf an Nachwuchs aufgrund von Fachkräfteengpässen gibt es laut Bilanz aktuell in NRW in 45 Berufen. So lag zum Beispiel der Anteil der unbesetzten Ausbildungsstellen im Hochbau bei 17 Prozent, in der Gastronomie bei 15 Prozent. Dagegen waren die Ausbildungsstellen im Maschinenbau oder in der Elektrotechnik mit einem Anteil von sechs beziehungsweise fünf Prozent deutlich seltener offengeblieben.
In NRW gab es im März nach den aktuellste Daten aus der Beschäftigungsstatistik insgesamt 333.959 Auszubildende.