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BUND-Wasseratlas: Niedersächsische Gewässer besonders belastet

Nur etwa drei Prozent der Fließgewässer in Niedersachsen sind nach Angaben des Umweltverbandes BUND in einem guten ökologischen Zustand. Damit falle die Bilanz deutlich schlechter aus als bundesweit, teilte der BUND-Landesverband am Freitag unter Berufung auf den gemeinsam mit der Heinrich-Böll-Stiftung erstellten Wasseratlas 2025 mit. Anlässlich des Weltwassertages am Sonnabend forderte der BUND deutlich mehr Anstrengungen zum Schutz und zur Renaturierung der „blauen Lebensadern“.

Bundesweit sind laut Wasseratlas mehr als die Hälfte der Flüsse, Bäche und Seen in einem schlechten oder sehr schlechten ökologischen Zustand. Am Freitag veröffentlichten BUND und Stiftung ergänzende Daten aus Niedersachsen. Diese machten deutlich, dass viele Fließgewässer und ihre Auen durch Flussbegradigungen oder Flussvertiefungen sowie durch Einträge von Schad- und Nährstoffen aus der Landwirtschaft stark geschädigt seien, hieß es. Viele Schäden ließen sich nicht mehr oder nur mit enormem Aufwand wieder beheben.

Die BUND-Landesvorsitzende Susanne Gerstner mahnte: „Angesichts der zunehmenden Klimakrise wird es immer wichtiger, unsere Gewässer wirksam zu schützen und ihnen mehr Raum zu geben.“ Weitere Eingriffe wie Vertiefungen der Unterweser oder Außenems dürfe es nicht geben. Auch um Menschen vor Hochwasser zu schützen, seien naturnahe Überschwemmungsbereiche wichtig. „Dafür brauchen wir gut ausgestaltete Förderprogramme und eine Verstetigung der Gelder.“

Gerstner verwies auf gemeinsame Anstrengungen durch den „Niedersächsischen Weg“, der ein wichtiger Grundstein für die Zusammenarbeit von Landwirtschaft, Naturschutz und den zuständigen Behörden sei. „Die Maßnahmen müssen weiter verbessert und im ganzen Land zur Anwendung kommen.“ Der Wasseratlas stellt laut BUND auch zwei seiner Projekte zum Gewässerschutz näher vor.