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Bündnis: Neue Regierung soll Sorgearbeit von Männern fördern

Die familiäre Sorgearbeit ist zwischen Frauen und Männern ungleich verteilt. Dutzende Organisationen und Verbände verlangen, dass die neue Regierung für mehr Gerechtigkeit sorgt – mit konkreten Schritten.

Ein zivilgesellschaftliches Bündnis aus 32 Organisationen fordert von der neuen Bundesregierung eine gerechtere Verteilung von unbezahlter Sorgearbeit in Familien. Um die Erwerbstätigkeit von Frauen zu stärken, müsse die künftige Koalition die Übernahme von Sorgeverantwortung durch Männer fördern, erklärte das Bündnis Sorgearbeit fair teilen am Freitag in Berlin.

Dem Zusammenschluss gehören etwa der Sozialverband VdK, der Deutsche Gewerkschaftsbund und der Deutsche Frauenrat an, aber auch mehrere evangelische und katholische Verbände, wie zum Beispiel der Katholische Deutsche Frauenbund und die Evangelische Arbeitsgemeinschaft Familie.

Sie fordern, die gerechte Verteilung von unbezahlter Sorgearbeit zwischen Frauen und Männern als eigenständiges Ziel im Koalitionsvertrag zu verankern und konkrete Maßnahmen zu vereinbaren. Nötig sei etwa eine zehntägige Freistellung mit vollem Lohnausgleich für Väter oder zweite Elternteile nach der Geburt eines Kindes.

Auch verlangt das Bündnis eine partnerschaftliche Ausgestaltung des Elterngeldes, bezahlte Freistellungen für informelle Pflege sowie die Abschaffung der Lohnsteuerklasse V und eine Individualbesteuerung für alle. Zudem sollten haushaltsnahe Dienstleistungen wie Putzkräfte im Privatbereich öffentlich gefördert werden. Eine weitere Forderung ist die Schaffung von Rahmenbedingungen für geschlechtergerechte Arbeitszeitmodelle, die sich an familiärer Sorgearbeit orientieren.