Für manche Menschen sind sie der Niedergang der deutschen Sprache, für andere dagegen wichtig, um niemanden zu verletzen: Neuerungen in der Sprache polarisieren. Ein Autor hat Empfehlungen, damit das nicht passiert.
Autor Sebastian Pertsch empfiehlt mehr Gelassenheit im Umgang mit Veränderungen in der deutschen Sprache. Wenn sich zum Beispiel Menschen ein Pronomen für sich wünschten, das bisher so noch nicht existiere, wolle er nicht sagen, dass das nicht sein dürfe, sagte Pertsch der “Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung”. Er ist Herausgeber des neuen Buchs “Vielfalt. Das andere Wörterbuch” (Duden-Verlag). Die Entwicklung gehe auch nicht “in Richtung Babylon”, aber es tue sich ganz viel in zahlreichen Bereichen. “Bleiben wir also neugierig und offen”, lautet sein Appell.
“In jeder Sprache, nicht nur der deutschen, gibt es Neologismen, die ständig neu hinzukommen”, erklärte Pertsch. Sprache und Wörter veränderten sich, zumindest deren Sinn. Das Buch sei mit Fragen verknüpft wie: “Wie gehen wir mit Sprache um, gibt es problematische Wörter, die diskriminierend sind?”
Der Band solle keinen “Kulturkampf” befeuern, sondern rufe vielleicht zu Sensibilität auf und solle dazu ermuntern, Fachleuten, die Begriffe vorstellen, zuzuhören. “Das ist ein ganz anderer und viel angenehmerer Weg, finde ich, als das, was beispielsweise aus den typischen Krawallecken kommt – von Leuten, die zwar laut sind, aber wenig Ahnung haben.” Zugleich seien die Kapitel nicht von oben herab geschrieben, so der Herausgeber.