Die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur hat neue Empfehlungen für kleine Leseratten veröffentlicht. Dieses Mal geht es um komplizierte Familienverhältnisse, sprachliche Missverständnisse und Drachen.
“Cole und die Sache mit Charlie” von Judith Mohr ist das Jugendbuch des Monats Februar der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur. Im Mittelpunkt des im Stuttgarter Verlag Freies Geistesleben erschienenen Roman steht der junge Cole, der es gerade nicht einfach hat. Er mag seinen Vornamen nicht, lebt in einer Patchworkfamilie und seine Mutter bekommt auch noch ein weiteres Kind. Sein Lieblingsmensch ist seine Schwester Charlie, eine leidenschaftliche Tänzerin. Der Autorin sei trotz der komplexen Themen ein humorvolles Werk gelungen, so das Urteil.
Zum Kinderbuch des Monats wurde “Ein Liekesch für Jascha” von Mehrnousch Zaeri-Esfahani und Frauke Angel erkoren. Erzählt wird in dem bei Gerstenberg verlegten Buch von Jasa aus Bosnien. Er lernt gerade Deutsch und fühlt sich einsam. Seine Lehrerin rät ihm, Liegestützen zu machen. Doch er versteht nur “Liekesch”. Zufällig landet er in Franks Sportwarengeschäft, und beide machen sich auf die Suche. Eine Geschichte um Fremdsein, Ankommen und Freundschaften, die wunderbar von den Illustrationen von Barbara Jung ergänzt werde, lobte die Jury.
Beim Bilderbuch des Monats fiel die Wahl auf “Brüder” von Marie Le Cuziat. Bernadette Ott hat das laut Jury “feinfühlige” Werk über Geschwisterbeziehungen und Zugehörigkeit aus dem Französischen für den Verlag limbion übersetzt. Der knappe Text reiße Gedanken an, die wiederum in den satten Farben der Illustrationen von Xu Hua Ling weitergesponnen würden: “Ein Bilderbuch für die ganze Familie!”
Hörbuch des Monats ist “Wie man einen Bammel auf Hosentaschengröße schrumpft” von Josefine Sonneson, veröffentlicht bei Hörbuch Hamburg. Die Autorin spiele mit Sprache, erfinde neue Wörter und entfalte eine Freundschaftsgeschichte, in der die Kinder Elli und Jaro beste Freunde seit Jahren sind. Gemeinsam schmiedeten sie Agentenpläne, wollten ihre Ängste besiegen und erlebten viele Abenteuer. Doch dann tauche ein neues Mädchen auf. Friedel Morgenstern setze mit ihrer Stimme alles gekonnt in Szene und lasse die Figuren lebendig werden.
App des Monats wurde “Rise of Legends. Das Erbe des Drachenkaisers” von Xiran Jay Zhao, erschienen bei Loewe. Katharina Orgaß sorgte für die Übersetzung aus dem Amerikanischen. Hier treffe AR-Storytelling auf chinesische Mythologie. Zack flüchte vor dem chinesischen Regime in ein Trainingscamp für Coaches mythologischer Fabelwesen. In einer App hatte er einen starken Wasserdrachen erschaffen, dessen Kraft er nun nutzt, um sich gegen den tyrannischen Geist des Drachenkaisers zu wehren.
Die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur mit Sitz im unterfränkischen Volkach ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Autoren, Verlagsvertretern und Wissenschaftlern.