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Briten-Parlament debattiert über Suizidbeihilfe – Mehrheit ungewiss

Todkranke in England und Wales könnten in Zukunft legal Hilfe bekommen, um ihr Leben zu beenden. Am Freitag diskutierten Abgeordnete über Änderungen an einem Gesetz, das bald in Kraft treten soll.

Das britische Unterhaus wird voraussichtlich nächste Woche final über ein geplantes Gesetz zur Liberalisierung der Sterbehilfe abstimmen. Der Ausgang sei inzwischen jedoch unsicher, meldete der Sender Sky News am Freitag aus London. Demnach könnten sich etliche Abgeordnete anders entscheiden als bei einer vorangegangen Abstimmung – und so eine Mehrheit gefährden.

Ende November war der Entwurf mit 330 zu 275 Stimmen angenommen worden. Darauf folgten weitere Beratungen und Anpassungen. Am Freitag debattierten die Abgeordneten etwa darüber, ob Organisationen gezielt für Sterbehilfe werben dürfen. In weiteren Änderungsanträgen ging es um Medikamente und Geräte, die bei einem assistierten Suizid zulässig sein sollen.

Der Gesetzentwurf sieht vor, dass unheilbar kranke Erwachsene in England und Wales unter strengen Bedingungen in den Suizid begleitet werden dürfen. Ihre Lebenserwartung muss dabei weniger als sechs Monate betragen. Bisher gilt Suizidbeihilfe als Straftat, die mit bis zu 14 Jahren Haft bestraft werden kann. Sollte das Unterhaus dem Entwurf in der nächsten Woche zustimmen, wäre danach das Oberhaus am Zuge, bevor das Gesetz in Kraft treten kann.