Das Jugendkuratorium der Bremer Kunsthalle fragt in einer neuen Ausstellung nach der Rolle von Frauen in der Kunst. „Frauen sind als Motiv in den Ausstellungen präsent, aber nur selten als eigenständige Künstlerinnen“, sagte die Kunsthistorikerin und Kuratorin Jessica Fritz am Freitag. Sie begleitet die jungen Leute fachlich. Die Schau unter der Überschrift „Mis(s)treated. Mehr als Deine Muse!“ mit Werken von 35 Künstlerinnen läuft von Sonnabend an bis zum 3. August.
Zu sehen sind Werke aus der Sammlung der Kunsthalle sowie Leihgaben. Laut Fritz waren viele der Exponate bisher nur selten oder noch gar nicht ausgestellt. Präsentiert werden Arbeiten von Künstlerinnen wie Käthe Kollwitz, Paula Modersohn-Becker, Yoko Ono, Christa Baumgärtel, Camille Claudel oder Hannah Höch.
Die Ausstellung zeige, wie sich Künstlerinnen seit dem 19. Jahrhundert von der männlich dominierten Kunstgeschichte emanzipiert haben, sagte Fritz. So hätten sie die Kunst und gesellschaftliche Debatten mit ihren Arbeiten bereichert. Dies werde in vier Ausstellungsräumen mit den Themenschwerpunkten Körper, Identität, Geschlechterrollen, Sorgearbeit und sexualisierte Gewalt deutlich.
Das Jugendkuratorium „New Perceptions“ (neue Erkenntnis) besteht aus jungen Menschen zwischen 17 und 25 Jahren, die sich freiwillig in der Kunsthalle engagieren. Gemeinsam mit der Kunsthalle entwickeln sie Strategien, damit mehr junge Leute das Museum besuchen.