Mitten im Krieg ein Zeichen der Hoffnung: Der Bayerische Rundfunk hat im Oktober vor, einen Sonntagsgottesdienst live vom See Genezareth zu übertragen. Dabei soll auch ein orientalisches Zupfinstrument erklingen.
Aus Solidarität mit den Christen im Heiligen Land will der Bayerische Rundfunk (BR) am 19. Oktober ab 10 Uhr live einen Gottesdienst aus Tabgha am See Genezareth übertragen. Dort befinden sich die berühmte Brotvermehrungskirche und ein Benediktinerkloster. Pater Matthias Karl werde die Messe mit seinen Mitbrüdern und anwesenden Pilgern feiern. Für die Musik sorge ein ökumenischer Projektchor der Erlöserkantorei aus Jerusalem unter Leitung des Kirchenmusikdirektors Peter-Michael Seifried, unterstützt von Amir Emtanes auf der Oud, einer arabischen Laute.
Tabgha liegt am Nordwestufer des Sees Genezareth und wird mit der im Neuen Testament überlieferten Brotvermehrung Jesu verbunden. Der Name leitet sich vermutlich vom griechischen “Heptapegon” ab und heißt “Siebenquell”. Der Ort gehört mit Kafarnaum und dem Berg der Seligpreisungen zum “Evangelischen Dreieck”, also jener Region, in der sich Jesus häufig aufhielt.
Im Juni 2015 war ein Brandanschlag auf das Kloster verübt worden. Dabei entstand ein Schaden in Millionenhöhe, auch Teile des erst 2012 fertiggestellten Gebäudes wurden zerstört. Unbeirrt von den Ereignissen damals und den Erfahrungen des derzeitigen Kriegs setzen die Benediktiner dort ihren Dienst fort, wie es in der Ankündigung des Senders heißt. Sie böten Raum für geistliche Einkehr und religionsübergreifende Treffen. So kümmerten sie sich in einer Begegnungsstätte um israelische und arabische Jugendliche sowie behinderte Kinder.