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Boliviens Präsident Arce verzichtet auf erneute Kandidatur

Die regierenden Sozialisten in Bolivien stellen sich für die Wahlen im August neu auf. Dabei kommt es zu einer Überraschung. Und ein ehemaliger Regierungschef schießt quer.

In Bolivien hat die sozialistische Regierungspartei MAS nach tagelangen Debatten ihre Präsidentschaftskandidaten festgelegt: Wie die Zeitung “La Razon” (Wochenende) berichtet, wird Eduardo del Castillo als Spitzenkandidat ins Rennen gehen. Er war bislang für das Management der Regierungsgeschäfte von Amtsinhaber Luis Arce zuständig.

Ihm steht der indigene Campesino-Führer Milan Berna als Vizepräsidentschaftskandidat zur Seite. Am Dienstag hatte der amtierende Präsident Luis Arce zunächst seinen Kandidaturverzicht erklärt. Kurz darauf hieß es, er wolle doch wieder antreten. Nun hat sich die Parteispitze endgültig für eine personelle Neuaufstellung entschieden.

Unterdessen demonstrierten Anhänger des ehemaligen Präsidenten Evo Morales mit einem Protestmarsch für eine erneute Kandidatur des ehemaligen MAS-Anführers. Dabei kam es auch zu Ausschreitungen.

Die bolivianische Verfassung verbietet wegen der verankerten Amtszeitbegrenzung eine erneute Kandidatur von Morales, der von 2006 bis 2019 das Land regierte. Morales hatte sich mit seiner ehemaligen Regierungspartei sowie Amtsinhaber Arce zerstritten und eine eigene Partei gegründet, die ihm eine Kandidatur ermöglichen soll. Die Anmeldefrist läuft laut Medienberichten am Montag um Mitternacht ab.