Knapp 400 ausverkaufte Vorstellungen und Gastspiele in Rio, Oberammergau, Bozen und Riedering in 20 Jahren. Zum Jubiläum des Brandner Kaspar am Münchner Volkstheater spricht Maximilian Brückner über seine Rolle als Tod.
Der Schauspieler Maximilian Brückner steht seit 20 Jahren als “Boandlkramer” in dem bayerischen Volksstück “Der Brandner Kaspar und das ewig’ Leben” auf der Bühne des Münchner Volkstheaters. “Der Brandner ist ein Teil meines Lebens geworden”, sagte der 46-Jährige im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Wenn er den Tod spiele, reflektiere er nicht über diesen, aber er merke, wie die Leute reagierten: “Das Stück nimmt ihnen die Angst vor dem Tod.”
Wenn das Stück zur Oktoberfestzeit aufgeführt werde und man danach mit den Vorstellungsbesuchern auf die Wiesn gehe, seien von diesen schon mehrfach welche an ihn herangetreten. In Anspielung auf die Szene im Stück hätten die Menschen gefragt, ob er mit ihnen einen Schnaps trinken würde. Das mache er auch. “Und dann erzählen die Leute, sie hätten Krebs und müssten bald sterben; deshalb wollten sie mit dem ‘Boandlkramer’ noch mal anstoßen. Da hockst du da und weinst. Diese Begegnung tut den Leuten wahnsinnig gut. Und das ist wunderschön.”
Mit 46 Jahren und als Vater von drei Kindern habe sich sein Spiel verändert, verriet Brückner. Am Anfang habe er mehr den Kasperl gegeben, jetzt sei der Tod bei seinem ersten Auftritt wesentlich gefährlicher und gruseliger. “Das mag daran liegen, dass man selber dem Sterben näher kommt. Ich hoffe zwar, noch ein paar Jahre zu haben. Aber man denkt anders darüber nach.”
Auf die Frage, ob er Karten und Kirschgeist griffbereit hätte, wenn der Boandlkramer bei ihm in der Tür stünde, um ihn zu holen, entgegnete der Schauspieler: “Nein. Dann geh ich mit, dann ist es eben so. Obwohl – als Gaudi und Reminiszenz an das, was ich auf Erden gemacht habe, würde ich doch gern mit dem Tod einen Schnaps trinken und ein wenig karteln.”